Wien – Die jüngsten Ergebnisse haben bereits deutliche Verbesserungen bei der Ertragskraft der großen österreichischen Banken gezeigt, nun bestätigt auch die Ratingagentur Moody's, dass die heimischen Geldinstitute auf gutem Weg seien. Die gute Konjunktur und der Abbau fauler Kredite haben – in Verbindung mit höheren Eigenkapitalquoten – Moody's zu einem besseren Ausblick bewogen. Dieser wird nun mit "positiv" statt bisher "stabil" angegeben.

Mit einer Eigenkapitalquote von 14,5 Prozent hätten die heimischen Banken annähernd das EU-Durchschnittsniveau erreicht, schreibt Moody's in einem neuen Bericht. Zum Vergleich: 2014 lag die Rate noch bei 10,8 Prozent. Die notleidenden Kredite haben sich in diesem Zeitraum von neun auf 5,6 Prozent reduziert.

Keine allzu große Gefahr sieht Moody's durch die gestiegenen Immobilienpreise auf die Institute zukommen, obwohl die Hypothekarkredite seit 2012 um 18 Prozent gestiegen sind. Begründet wird das mit der vergleichsweise niedrigen Verschuldung der Haushalte und Maßnahmen der Aufsicht, die den Kreditanteil bei Immobiliendarlehen begrenzt hat. Quasi als Wermutstropfen sieht Moody's die Fremdwährungskredite der Banken – 30 Mrd. Euro in Österreich und 33 Mrd. Euro in Osteuropa.

Wegen des Anstiegs des Franken ortet die Agentur eine fehlende Abdeckung der Fremdwährungskredite von 6,2 Mrd. Euro. Allerdings wird darauf verwiesen, dass fast 70 Prozent dieser Darlehen noch länger als sieben Jahre laufen. Nach wie vor dürftig schneiden die Banken in einem Stressszenario ab. Grund: das wichtige Osteuropageschäft. (as, 25.8.2017