Bild nicht mehr verfügbar.

Amazon fühlt sich mit Whole Foods gut aufgestellt.

Foto: ap/Rogelio V. Solis

Seattle – Amazon will schon nächste Woche den Kauf der Biomarktkette Whole Foods abschließen und hat niedrigere Preise für die Produkte angekündigt. Die beiden US-Unternehmen seien "entschlossen, eine gesunde Bio-Ernährung" erschwinglich zu machen, erklärte Jeff Wilke von Amazon am Donnerstag.

Jeder solle sich Produkte von Whole Foods leisten können, deshalb werde es Preissenkungen geben, ohne dass die Qualität der Produkte leide, versprach der Internetriese.

Preissenkungen ab Montag

Der Deal im Umfang von 13,7 Mrd. Dollar (11,6 Mrd. Euro) werde am Montag abgeschlossen sein, nachdem die US-Wettbewerbsbehörden und die Whole-Foods-Aktionäre in dieser Woche grünes Licht gegeben hätten, erklärten die beiden Unternehmen. Ebenfalls ab Montag würden dann auch schon die Preissenkungen bei Produkten wie Bananen, Avocados und Lachs zu sehen sein, hieß es weiter.

Amazon hatte seine Übernahmepläne im Juni bekanntgemacht, der US-Internetkonzern treibt damit den Preiskampf im Lebensmittelsektor voran. Nach der Ankündigung vom Donnerstag brachen die Aktien der wichtigsten Konkurrenten von Whole Foods ein, darunter Kroger, Costco und Wal-Mart.

Führungswechsel

Whole Foods startete 1980 als kleiner Laden im texanischen Austin und hat nach eigenen Angaben heute 465 Filialen in den USA, Kanada und Großbritannien. Die auf Bio-Produkte spezialisierte Kette mit bislang gehobenen Preisen hatte in den vergangenen Jahren allerdings an Popularität unter den Verbrauchern verloren. Im Mai wechselte das Unternehmen auf Druck von Anlegern einen Großteil seiner Führung aus.

Amazon wiederum begann in den 1990er Jahren als kleiner Online-Buchhandel und ist heute einer der größten Internetkonzerne der Welt. Die Produktpalette und Aktivitäten hat Unternehmenschef Jeff Bezos über die Jahre ständig ausgeweitet. Auch die Auslieferung frischer Lebensmittel gehört mittlerweile dazu.

Der verstärkte Einkauf im Internet versetzt inzwischen auch die Lebensmittelbranche in Aufruhr, in der ohnehin bereits seit längerem ein Preiskrieg tobt. Auch der deutsche Discounter Aldi (in Österreich Hofer) mischt mit. (APA/Reuters, 25.8.2017)