Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) ermitteln in "Virus".

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Sie ist zu Ende – die schreckliche, die Tatort-lose Zeit. Wobei: Konserve geht natürlich im Sommer immer, diverse Sender sind mit der Aufbereitung von Dosenfutter ja recht großzügig.

Aber jetzt, da wir langsam in den Herbst reingehen, gibt es Frischfleisch. Es wird gleich Wiener Schnitzel serviert, denn am Sonntag in Virus ermitteln Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer).

Warum, das bleibt unklar und unverständlich, aber das Wiener Duo verschlägt es diesmal in die Steiermark, wo in einem Steinbruch die Leiche eines Afrikaners liegt. Zunächst plätschert die Story recht fad vor sich hin, weil erst einmal diverse Verdächtige und der sozialkritische Anspruch (Flüchtlinge im Dorf) ins Bild kommen müssen.

Es bleibt genug Zeit, um darüber zu sinnieren, ob einen Fellner & Eisner nun eigentlich mit ihren Sätzen, von denen jeder ein Sager ist und eine Pointe hat, eigentlich mittlerweile unsäglich nerven oder ob man sich selbst gestattet, sie in die Nähe des Kultduos Thiel & Börne aus Münster zu rücken.

Zu einer Antwort kommt man nicht, denn plötzlich herrscht Alarm. Der Tote hatte das Ebola-Virus in sich. Was im ersten Teil zu langsam war, passiert jetzt zu schnell und dementsprechend oberflächlich.

Während der Katastrophenschutz anrückt, wird das Schauermärchen erzählt, wie Ebola absichtlich nach Europa gebracht wird, um die ignoranten Europäer wachzurütteln.

Es ist ein so wilder Ritt, dass Bibi Fellner am Schluss auch nur noch ganz pointenlos "Es lebe der Bioterrorismus" rufen kann, bevor sie im Schneewittchensarg abtransportiert wird. Fazit zum Saisonbeginn: Es kann nur besser werden. (Birgit Baumann, 27.8.2017)