HSV-Verteidiger Rick van Drongelen freut sich...

Foto: APA/AFP/STOLLARZ

...und zeigt ein Kreuz im Kreuz.

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Köln – Der Hamburger SV steht erstmals seit acht Jahren an der Spitze der deutschen Bundesliga: Der HSV setzte sich am Freitag mit 3:1 (2:0) bei Peter Stögers Kölnern durch – und steht nach zwei Siegen zumindest für eine Nacht erstmals seit August 2009 ganz oben.

André Hahn (28.), Bobby Wood (34.) und Lewis Holtby (90.+10) erzielten die Tore für die Gäste. In der siebenten Minute der Nachspielzeit hatte Frederik Sörensen für die Gastgeber verkürzen können. Der frühere Kölner und jetzige HSV-Kapitän Mergim Mavraj sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (59.).

Für Köln nahm indes ein zuvor schöner Tag ein bitteres Ende: Sieben Stunden vor dem Anpfiff waren dem FC die ersten Europapokal-Spiele seit 25 Jahren zugelost worden. In der Liga startete der FC nach dem 0:1 zum Auftakt bei Borussia Mönchengladbach nun aber mit zwei Niederlagen.

Dabei hatte Köln vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion überlegen begonnen und in der 6. Minute seine erste gute Chance durch Yuya Osako. Die Gastgeber bestimmten das Spiel und bearbeiteten weiterhin das Hamburger Tor, ohne allerdings zu vielen Abschlüssen zu kommen. Rekord-Neuzugang Jhon Cordoba wurde in der Sturmspitze häufig gesucht, agierte zunächst aber unglücklich.

Der HSV, bei dem Top-Scorer Nicolai Müller nach seinem Kreuzbandriss durch Aaron Hunt ersetzt wurde, kam dagegen lange Zeit kaum kontrolliert in die gegnerische Hälfte und leistete sich zahlreiche Ballverluste. Die Kölner erlaubten den Gästen allerdings zu viele Standards, und mit den ersten beiden Torchancen ging Hamburg dann in Führung: Hahn traf nach einigem Durcheinander im Anschluss an einen Corner. Auch vor Woods Treffer schafften die Kölner es nicht, den Ball zu klären.

In der Folge blieb der Europa-League-Teilnehmer die gefährlichere Mannschaft. Beim Versuch von Leonardo Bittencourt (31.), einem Lattentreffer von Nationalspieler Jonas Hector (42.) und Cordobas Schuss an den Außenpfosten (47.) fehlten Zentimeter.

Dann verletzte sich Schiedsrichter Felix Brych und musste durch den vierten Offiziellen Sören Sorks ersetzt werden (49.). Dessen erste Amtshandlung war nach nicht einmal einer Minute eine Gelb-Rote Karte gegen Mavraj.

Stöger wechselte anschließend mehrfach, Hamburg verteidigte in Unterzahl verbissen. HSV-Schlusmann Christian Mathenia bewies nach 75 Minuten noch einmal gegen Cordoba seine ganze Klasse. In der fast viertelstündigen Nachspielzeit machte Joker Holtby sechs Minuten nach seiner Einwechslung den Sieg für die Gäste perfekt. (sid, red – 25.8. 2017)