Kabul – Nach dem Angriff der IS-Terrormiliz auf eine Moschee in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. 28 Gläubige seien getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Ismail Kawusi, am Samstag.

Ein Angreifer hatte sich nach Angaben der Polizei während des traditionellen Freitagsgebetes am Eingang der mit schiitischen Gläubigen voll besetzten Imam-Zaman-Moschee in die Luft gesprengt. Der zweite Attentäter sei im Verlauf eines mehr als fünf Stunden langen Einsatzes von Sicherheitskräften erschossen worden.

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Tat über sein Sprachrohr Amaq für sich. Der IS wird von strenggläubigen Sunniten unterstützt, die Schiiten als Abtrünnige vom wahren Glauben ächten.

Anders als in vielen muslimischen Ländern gibt es in Afghanistan keine Geschichte blutiger Fehden zwischen Sunniten und Schiiten. Aber der IS greift seit seinem Aufkommen in Afghanistan Anfang 2015 vermehrt Versammlungen von Angehörigen der mehrheitlich schiitischen Minderheit der Hasara oder deren Moscheen an. (APA, 26.8.2017)