Für Kritiker ist es eine Blase gigantischen Ausmaßes – wie seinerzeit bei der niederländischen Tulpenzwiebelmanie. Und auch Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny kann einer Digitalwährung wie dem Bitcoin nicht viel abgewinnen, aus seiner Sicht handelt es sich dabei bloß um ein "Spekulationsobjekt". Für andere lässt sich das Zukunftspotenzial von Bitcoin und vor allem der dahinterstehenden Blockchain-Technologie noch gar nicht abschätzen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Sie vergleichen die Lage mit den Anfängen des Internets in den 1990er-Jahren, als nur die wenigsten die Möglichkeiten des neuen Mediums erahnten.

Noch ist nicht entschieden, welche Seite auf lange Sicht recht behalten wird. Aber es ist auf jeden Fall zu begrüßen, wenn junge Firmen aus diesem Bereich – wie die Leondinger Bittex – von einem Gesinnungswandel von Politik und Verwaltung berichten, die den Themen Digitalwährungen und Blockchain nun wesentlich aufgeschlossener gegenüberstehen würden – und sich auch das Wissenschaftsministerium für den Themenbereich begeistern kann.

Auch andere heimische Unternehmen wie die Handelsplattform Bitpanda zählen zu bedeutenden Branchenvertretern und schaffen Arbeitsplätze. Und selbst wenn sich Bitcoin & Co doch noch als digitale Rohrkrepierer entpuppen: Alle bis dahin in Euro bezahlten Gehälter, Steuern und Abgaben sind real und helfen Staat und Gesellschaft. (Alexander Hahn, 28.8.2017)