Deni Alar war vom Meister nur ganz schwer zu halten. Der 27-jährige Stürmer, für das Nationalteam nur auf Abruf, bescherte Sturm Graz eine höchst angenehme Länderspielpause bis zum 9. September.

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Graz – "Ein Sieg wäre perfekt, ein Unentschieden je nach Spielverlauf würde ich auch nehmen", hatte Franco Foda vor Anpfiff in der durch mehr als 15.000 Zusehern ausverkauften Merkur Arena gesagt. Angesichts der Ligaheimbilanz der Grazer gegen den Meister – nur zwei Siege, aber fünf Niederlagen aus den vergangenen zwölf Treffen – eine mutige Ansage.

Bis zur ersten Trinkpause, nach einer halben Stunde den mehr als 30 Grad Celsius am Rasen geschuldet, sprach der Spielverlauf tatsächlich für eine Punkteteilung, für ein Remis in relativer Schönheit. Die bisher besten Mannschaften der Bundesliga mühten sich um Offensivfußball, kreierten Chancen. Die erste vergab Salzburgs Duje Caleta-Car nach einem Eckball per Kopf (5.), Marvin Potzmann egalisierte ebenfalls per Kopf, indem er an Alexander Walke scheiterte. Sturm legte sogar nach, allerdings wäre es fast zuviel an Glück gewesen, wenn Deni Alar einen Schuss von Dario Maresic mit dem Knie ins und nicht knapp neben das Tor abgefälscht hätte (25.). Nach der Labung spielten die Gäste zügiger in Richtung Seitenwechsel, Sturm geriet ins Hintertreffen, wenn auch nicht zählbar.

Dritter Saisontreffer von Alar

Salzburg kam ohne den angeschlagenen Andreas Ulmer aus der Pause und plötzlich schwer unter Druck der Grazer, die es mit Pressing versuchten. Ein von Peter Zulj abgefälschter Ball strich noch knapp über das Tor (51.). Doch als Valon Berisha den Ball an Sandri Lovic verlor, war es passiert. Alar, stets unangenehm, brachte die Gastgeber mit seinem dritten Saisontor voran (52.). Nur sechs Minuten später hätte der 27-Jährige aus einem Konter sogar nachlegen können, sein Schuss ging aber knapp am langen Eck vorbei.

Die Salzburger wirkten schockiert, fingen sich aber so weit, dass nur noch Ratlosigkeit im Spiel übrig blieb, die Coach Marco Rose an der Linie zu teilen schien. Sturm sammelte Kräfte für das Finish und wurde dafür beinahe vom eingewechselten Patrick Farkas bestraft, der nach Flanke des ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Amadou Haidara völlig alleingelassen den Ball über die Latte hob (73). Foda rief nach der zweiten Trinkpause zu erhöhter Konzentration auf, Goalie Jörg Siebenhandl bewies sie bei einem Traumschuss von Haidara (77.). Da applaudierte sogar der junge Mann aus Mali.

Nach 85 Minuten holte Foda Torschütze Alar vom Platz, gönnte ihm die Ovationen und hemmte den Spielfluss der Gäste, die verzweifelt anliefen, um nicht fünf Zähler hinter den Tabellenführer zurückzufallen. Sturm konzentrierte sich nur noch aufs Konterspiel, ein eindeutiges Abseitstor der Salzburger (95.) regte niemanden mehr auf. (red, 27.8.2017)

Bundesliga, 6. Runde, Sonntag

Sturm Graz – Red Bull Salzburg 1:0 (0:0)
Merkur-Arena, 15.100 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Tor: 1:0 (52.) Alar

Sturm: Siebenhandl – Koch, Maresic, Lykogiannis – Hierländer, Lovric (74. Jeggo), Zulj, Potzmann – Huspek (79. Schoissengeyr), Alar (85. Zulechner), Röcher

Salzburg: Walke – Lainer, Pongracic, Caleta-Car, Ulmer (46. Farkas) – Samassekou – Yabo (60. Haidara), Wolf, V. Berisha – Gulbrandsen (79. Daka), Dabbur

Gelbe Karten: Lykogiannis, Zulj, Hierländer bzw. Wolf, Pongracic, Haidara, Caleta-Car