Ein chinesischer und ein indischer Soldat bringen an der Grenze in Sikkim Stacheldraht an.

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Peking/Neu-Delhi – Indien und China haben ihren Grenzstreit um das Doklam-Plateau im Himalaya nach Angaben aus Neu-Delhi beigelegt. Beide Seiten hätten sich auf einen zügigen Rückzug ihrer Truppen geeinigt, teilte das indische Außenministerium am Montag mit. Dieser habe bereits begonnen.

Das indischen Außenministerium verkündigte am Montag, dass sich die Truppen im Rückzug befinden.

Peking zeigte sich "erfreut" über den indischen Truppenrückzug. Eine Sprecherin des Außenministeriums bestätigte am Montag, dass Indien Soldaten und Ausrüstung abgezogen habe. Die chinesischen Soldaten patrouillierten weiter "entlang der chinesischen Seite der Grenze", hieß es.

Peking hatte Indien aufgefordert, seine Truppen abzuziehen, und erklärt, es werde sein Territorium "um jeden Preis" verteidigen. Indiens Außenministerin Sushma Swaraj hatte von einer "direkten Herausforderung unserer Sicherheit" gesprochen. In den vergangenen Wochen hätten die zwei bevölkerungsreichsten Staaten der Welt über diplomatische Kanäle ihre Anliegen und Interessen zum Ausdruck gebracht, hieß es nun aus Neu Delhi.

Armee der beiden Länder seit Wochen gegenübergestanden

Seit Mitte Juni sind sich chinesische und indische Soldaten an der Drei-Länder-Grenze zwischen den beiden Atommächten und Bhutan gegenübergestanden. Die Spannungen drehten sich um den Bau einer Straße durch die chinesische Volksarmee in einem von China und Bhutan beanspruchten Gebiet.

China warf Indien vor, Truppen auf chinesisches Territorium geschickt zu haben, um den Straßenbau zu verhindern. Um Gebietsansprüche in einer anderen Himalaya-Region hatten China und Indien 1962 einen Krieg geführt. (APA, 28.8.2017)