Athen – Neue Brandherde halten die Bewohner und die Feuerwehr auf der griechischen Insel Zakynthos den dritten Tag in Folge in Atem. Nachdem die bisherigen Waldbrände am Sonntag erfolgreich in Schach gehalten werden konnten, seien seither an drei neuen Stellen weitere aufgeflammt, teilte die griechische Feuerwehr am Montag mit. Insgesamt kämpften die Helfer an acht verschiedenen Feuerfronten.

Die Besatzung eines Hubschraubers beobachtete den Angaben zufolge aus der Luft zwei Männer, die neue Brände legten. Über ihre Identität ist noch nichts bekannt.

Evakuierung in Gange

Bewohner der Insel sagten am Montag im griechischen Fernsehen, die Brandhölle sei die schlimmste Katastrophe seit vielen Jahren. Wie groß die verbrannten Flächen und der entstandene Schaden sind, könne noch nicht abgeschätzt werden. Das Dorf Maries im Nordwesten der Insel sollte von Sonntagabend an evakuiert werden, weil das Feuer immer näher rückte – aber die meisten Bewohner weigerten sich, ihre Häuser zu verlassen.

Fünf Löschflugzeuge, vier Hubschrauber, Soldaten mit Bulldozern sowie 150 Feuerwehrleute mit 53 Löschzügen sind mittlerweile auf der bei Touristen beliebten Insel im Einsatz.

Rauchwolken auf Satellitenbildern zu sehen

Die Brände sind so groß, dass die Rauchwolken sogar auf Satellitenbildern zu erkennen sind. In vielen Teilen Griechenlands gilt der Feuerwehr zufolge wegen Hitze und Trockenheit auch weiterhin höchste Brandgefahr.

Verheerender Waldbrand in Bulgarien

Ein Großbrand hat auch in Bulgarien 1.600 Hektar Wald entlang der Fernstraße nach Griechenland vernichtet. Die Brandherde im Südwesten des Balkanlandes konnten auch am Montag, dem fünften Tag in Folge, nicht unter Kontrolle gebracht werden. Wegen starker Winde spitzte sich die Lage weiterhin zu: 19 Menschen mussten aus einem kleinen Dorf, Wlachi, dringend in Sicherheit gebracht werden.

Bei Temperaturen über 30 Grad galt in zwölf Teilen Bulgariens die höchste Feuerwarnung. Das unzugängliche Terrain im Pirin-Gebirge erschwerte die Löscharbeiten. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. Zur Ursache des Brandes wird ermittelt. Fahrlässiges Verhalten eines Hirten wird nicht ausgeschlossen.

Die Waldbehörde im Südwesten Bulgariens sprach von einer "regelrechten Umweltkatastrophe" infolge des Großbrands. Neben Laub- und Nadelwäldern verbrannte das Feuer Zeitungsberichten zufolge auch kleine Tiere. Die Aufforstung der betroffenen Gebiete koste bis zu 15 Millionen Lewa (rund 7,5 Millionen Euro). (APA, 28.8.2017)