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Grenzmauer und Handelsbarrieren: Das Verhältnis zwischen Donald Trump und Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto bleibt angespannt.

Foto: AP / Dario Lopez-Mills

Washington – US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag via Twitter Kanada und Mexiko attackiert – wegen deren nach seiner Ansicht "schwierigen" Haltung bei den Neuverhandlungen über den nordamerikanischen Handelspakt Nafta. Sein Ton steht im Widerspruch zu einer gemeinsamen Erklärung, die die Chefunterhändler der drei Staaten nach der ersten Gesprächsrunde veröffentlicht hatten.

"Wir sind im Nafta-Verhandlungsprozess (schlechtester Handelsdeal, der jemals geschlossen wurde) mit Mexiko & Kanada", schrieb Trump am Sonntag. "Beide sehr schwierig, werden wir aufkündigen müssen?"

US-Arbeiter als Nafta-Opfer

Die Verhandlungen über einen neuen Nafta-Rahmen wurden auf Druck von Trump aufgenommen: Er argumentiert, dass das Handelsabkommen die US-Arbeiter und die US-Wirtschaft stark benachteilige. Bereits in der vergangen Woche hatte er auf einer Kundgebung in Arizona erklärt, die USA würden "wahrscheinlich Nafta am Ende irgendwann aufkündigen".

Zuletzt positives Fazit

Nach dem Abschluss der ersten Runde hatten sich der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer, die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland und Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo hingegen positiv geäußert. Die Zahl und Bandbreite der Vorschläge in den fünftägigen Gesprächen zeigten das Ziel aller drei Länder, ein "ambitioniertes Ergebnis" zu erreichen, hieß es in der gemeinsamen Erklärung. Die nächste Gesprächsrunde soll vom 1. bis 5. September in Mexiko stattfinden.

Das Freihandelsabkommen trat Anfang 1994 in Kraft. Die Nafta-Zone umfasst 25 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.

Mexiko will nicht über Twitter verhandeln

Mexikos Regierung wies Trumps Äußerungen zurück. Man werde nicht über die sozialen Netzwerke verhandeln, teilte das Außenministerium am Sonntag mit.

Trump wiederholt Forderung nach Grenzmauer

Trump bekräftigte in einem weiteren Tweet auch seine Absicht, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen. Mexiko werde dafür bezahlen, "durch Rückerstattung/anderes", schrieb der Präsident.

Die dortige Regierung hat indes wiederholt unmissverständlich klargemacht, dass sie nicht daran denke, für die Kosten aufzukommen. (APA, dpa, 28.8.2017)