Freilufttheater gibt es in der Stadt Salzburg nicht nur auf dem Domplatz. Nicht weniger eindrucksvoll ist das Heckentheater im Mirabellgarten, in dem momentan das Theater Ecce Betrogene Betrüger spielt. Ensemble wie Publikum sind dabei den Launen der Natur ausgesetzt, aber mit Improvisationsgeist und einem guten Draht zum Wettergott lassen sich Regen und Wind schon meistern. Wie letzten Samstag, als in der Aufführung Theaterleiter Reinhard Tritscher, der einen Theaterprinzipal gibt, den Blick gen Himmel richten muss, um zu fragen, ob das jetzt wirklich notwendig sei.

Um Wetterkapriolen besser zu ertragen, hilft durchaus das aufgeführte Stück, in dem Bina Blumencron, Jurij Diez, Gerard Es und eben der Ecce-Leiter Tritscher fünf französische Farcen mit minimalen Mitteln effektiv in Szene setzen. Die Texte stammen von anonymen Autoren aus dem 15. Jahrhundert und sind vom Salzburger Autor Peter Blaikner neu übersetzt, nachgedichtet und modernisiert worden ohne die ursprüngliche Stimmungen zu verändern. Sie handeln von Spielern, Trinkern, Scheinheiligen, Geschäftemachern, Winkeladvokaten, korrupten Schafhirten und von Eheleuten, die ihr Glück in fremden Betten suchen.

Neben solchen Charaktertypen wird in der Rahmenhandlung, wenn die Schauspieler vom Theaterdirektor die Gage schon vor der Aufführung eintreiben wollen, ein aktuelles Problem der freien Szene und ihrer Akteure humoristisch angeschnitten: die schwierigen ökonomischen Verhältnisse. Mit denen kokettiert Norbert Grubers Ausstattung, der für die Darsteller zweidimensionale Kostüme aus Papier entworfen hat.

Da Mensch is a Sau hieß ein Hadern der Worried Men Skiffle Group. Bisweilen spielt er ein Schaf und sagt "Bäh!". Aber: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst irgendwann hinein. (dog, 28.8.2017)