Zürich – Der Inseratenschwund in Zeitungen macht sich beim Schweizer Medienkonzern Tamedia weiter bemerkbar. Der Umsatz ist im ersten Halbjahr um 5,7 Prozent auf 475,1 Mio. Franken (417,2 Mio. Euro) eingebrochen. Hauptgrund ist der Rückgang des Printwerbemarktes um 12 Prozent gegenüber Vorjahr, wie es in der Mitteilung vom Dienstag heißt.

Auf operativer Stufe wuchs der Betriebsgewinn (EBIT) um 55,3 Prozent auf 95,2 Mio. Franken. Unter dem Strich kletterte der Reingewinn um 37,1 Prozent auf 76,6 Mio. Franken. Den Tamedia-Aktionären zurechenbar sind 65,5 Mio. Franken, was einem Plus von 39,7 Prozent entspricht.

Das operative Wachstum ist vor allem auf geringere Abschreibungen bei den Druckzentren zurückzuführen. Zudem liegt der Vorsorgeaufwand wegen einer Änderung bei der Bilanzierung von Vorsorgeverpflichtungen tiefer.

Tamedia-Chef Christoph Tonini bezeichnet das Ergebnis in der Mitteilung als gut, da es ohne Sondereffekte auf Vorjahresniveau liege. Die Entwicklung des Werbemarktes bleibe eine Herausforderung, doch die digitalen Angebote entwickelten sich positiv.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Tamedia angekündigt, dass sie die Zeitungsredaktionen neu aufstellt. In der Deutschschweiz und der Romandie entstehen zwei sogenannte Redaktionen Tamedia. In Bern, Lausanne und Zürich sind Kompetenzzentren vorgesehen. Um diese neue Unternehmensorganisation abzubilden, hat Tamedia die Segmente angepasst.

Tamedia hält in Österreich ein Viertel an der Tageszeitung "Heute" und die Mehrheit an deren Onlineauftritt. (APA, sda, 29.8.2017)