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Wien – Die Bank Austria hat im ersten Halbjahr – es ist das erste Geschäftsjahr ohne die Ostbankensparte – einen Nettogewinn von 357 Millionen Euro verbucht. Voriges Jahr hatte es unter dem Strich einen Verlust von 44 Millionen gegeben. Der Grund: Damals mussten mehrere hundert Millionen Euro für die Übertragung von Pensionen ins staatliche ASVG-System zur Seite gelegt werden.

Im laufenden Geschäftsjahr wurde der "Integrations-/Restrukturierungsaufwand" bisher mit null ausgewiesen, heißt es im nun verfügbaren Halbjahresbericht. Dem stand im Vorjahr eine Nettobelastung von 204 Millionen Euro gegenüber.

Personalkosten gesenkt

Der Nettozinsertrag fiel auf vergleichbarer Geschäftsbasis um zehn Prozent geringer aus als voriges Jahr. Die Betriebsaufwendungen sind um 11,5 Prozent gesunken, der Personalaufwand lag um 7,9 Prozent unter dem vom Vorjahr. Es konnten auch Abschreibungen zurückgenommen werden, zudem wurden Rechtsrückstellungen aufgelöst. Außerdem hat die Bank wesentliche Immobilienpakete verkauft.

Durch freiwillige Abgänge und natürliche Fluktuation wird der Personalstand gesenkt. Ein aktueller Schwerpunkt ist die Übersiedlung in die neue Zentrale am Wiener Nordbahnhof, die 2018 ansteht. Hier werden alle Mitarbeiter, die bisher auf mehrere Bezirke aufgeteilt waren, in einem Gebäude ("Austria Campus") zusammengefasst.

Derzeit beschäftigt die Bank Austria im Konzern in Österreich 5.873 Mitarbeiter, ein Rückgang um 288 Stellen. Das Institut unterhält zur Zeit 146 (Vorjahr: 162) Filialen.

Um die Hälfte geschrumpft

Ende Juni kam die Bank Austria auf eine Bilanzsumme von 103 Milliarden Euro. Das war ein Rückgang um 47 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 – damals waren noch die Ostteile in der Bilanz enthalten, die im Herbst 2016 an die Konzernmutter Unicredit abgegeben wurden. Die Bank blieb auch nach der Ostgeschäft-Abgabe die größte Bank (Einzelinstitut) in Österreich.

Die im Unicredit-Halbjahresbericht enthaltenen Österreich-Zahlen bilden nicht die gesamte Bank Austria in Österreich ab, sondern mit dem Privat- und Firmenkundengeschäft auch die Geschäfte mit gehobenen Privatkunden und damit drei von vier österreichischen Geschäftssparten. Nicht in den Unicredit-Spartenzahlen enthalten ist jeweils das Corporate/Investmentbanking. Deshalb weichen die Unicredit-Spartenzahlen und der Bank-Austria-Semesterbericht voneinander ab. (APA, 29.8.2017)