St. Pölten/Wien – Am Mittwoch Nachmittag sollen die Redakteure der großen Landeswochenzeitung "Niederösterreichische Nachrichten", kurz "NÖN", erfahren, wer nach der plötzlichen Entfernung von Martin Gebhart ihr neuer Chefredakteur wird.

Spekuliert wurde etwa über Michael Prüller, früher stellvertretender "Presse"-Chefredakteur und seit 2011 Pressesprecher, Kommunikationschef und Medienmanager der Erzdiözese Wien. Der allerdings winkt auf STANDARD-Anfrage am Dienstag sehr entschieden ab: "Das kann nicht sein. Dann müsste jemand mit mir geredet haben." Er aber wisse von nichts, niemand habe mit ihm darüber gesprochen.

Nach STANDARD-Infos haben die Redakteurinnen und Redakteure der "NÖN" am vergangenen Freitag über mögliche neue Redaktionschefs abgestimmt, offenbar im Beisein von Gudula Walterskirchen. Die rechtskonservative Publizistin ist seit Frühjahr 2017 erste Herausgeberin der "Niederösterreichischen Nachrichten". DER STANDARD bat Walterskirchen Dienstagmittag um Rückruf.

Bei der Versammlung am Freitag soll nach den – unbestätigten – STANDARD-Infos Daniel Lohninger, "NÖN"-Redaktionsleiter St. Pölten, mit 42 die weitaus meisten Stimmen bekommen haben. Deutlich weniger, einzelne Quellen sprechen von jeweils sieben, sollen Vizechefredakteur Walter Fahrnberger, der seit Gebharts Abgang interimistisch Chefredakteur ist, und Vizechefredakteur Thomas Jorda erhalten haben.

Die "NÖN" gehört dem Niederösterreichischen Pressehaus. Die Mehrheit dort (54 Prozent) hält das Bistum St. Pölten, 26 Prozent besitzt der Pressverein der Diözese St. Pölten, die übrigen 20 Prozent Raiffeisen Niederösterreich-Wien. (fid, 29.8.2017)