Neues Ungemach für US-Präsident Donald Trump.
Foto: AFP PHOTO / Gaston De Cardenas

Moskau/Wien – Vielleicht steckt wirklich etwas dahinter, vielleicht ist er aber nur ein Schaumschläger: Jedenfalls wurde laut einem Bericht der "New York Times" vom Montag (Ortszeit) der Ermittlungsausschuss des US-Kongresses in Sachen "Russia Connection" auf den russisch-amerikanischen Geschäftsmann Felix Sater aufmerksam. Er soll dem damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im Herbst 2015 seine Dienste angeboten haben, um einen "Trump Tower" in Moskau realisieren zu können. Der US-Zeitung zufolge habe Sater mit besten Kontakten zum Kreml geprahlt und über Möglichkeiten gesprochen, wie man die Machtfülle von Wladimir Putin für Trumps Wahlkampf nützen könnte.

In einer E-Mail vom 3. November 2015, die die "New York Times" als Faksimile abbildete, schrieb Sater an Trump-Anwalt Michael Cohen unter anderem: "Mein Freund, wir können das deichseln, damit unser Junge Präsident der USA werden kann."

In einer weiteren E-Mail versicherte Sater, die russische VTB-Bank "auf Linie" zu haben. Pikantes Detail: Das mehrheitlich in Staatsbesitz befindliche Kreditinstitut unterliegt westlichen Sanktionen wegen mutmaßlicher Bestrebungen Moskaus, die Demokratie in der Ukraine zu untergraben – und es kommt daher kaum noch an frisches Kapital.

Dass Saters Kontakte in den Kreml doch nicht so formidabel gewesen sein dürften, legt ein eher hilflos wirkender Versuch Cohens im Jänner 2016 nahe, das eingeschlafene Tower-Projekt wieder in Gang zu bringen – erfolglos.

"In aller Klarheit: Die Trump-Organisation hatte niemals Immobilienbeteiligungen oder -interessen in Russland", erklärte die Holding am Montag via Aussendung. Es gebe allerdings, so räumte man ein, eine unverbindliche Absichtserklärung Trumps von 2015.

US-Sonderermittler Mueller

Laut "Washington Post" könnte US-Sonderermittler Robert Mueller die Korrespondenz zwischen Sater und Cohen als Druckmittel zu gebrauchen versuchen, um Trumps persönliches und geschäftliches Finanz- und Steuergebaren zu durchleuchten – wovor ihn Trump mehrfach warnte. (gian, 29.8.2017)

Grafik (Stand Juli 2017): Markus Hametner / Stefan Binder.