Kabul – Bei einem Selbstmordanschlag vor dem Haus eines berühmt-berüchtigten Parlamentariers in der ostafghanischen Stadt Jalalabad sind mindestens vier Menschen getötet worden.

Der Sprecher der Regierung der Provinz Nangarhar, Attaullah Khogyani, sagte, zwei Attentäter hätten zuerst zwei Leibwächter des Politikers Hajji Zahir Qadir erschossen. Ein Angreifer sei daraufhin erschossen worden, der andere habe sich in die Luft gesprengt.

Ein Mitglied des Provinzrats, Iftikhar Momand, sprach von drei Angreifern. Einer sei festgenommen worden. Qadir selber sei zu Hause gewesen, aber unverletzt geblieben.

Qadir, der noch 2016 Parlamentspräsident war, ist Oberhaupt eines reichen Klans, dem mafiaähnliche Geschäfte nachgesagt werden. Er ist, als Anführer eigener Milizen, auch ein bekannter Kämpfer gegen die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Beide sind in Nangarhar stark vertreten. Qadirs Milizen sollen vor einigen Monaten Kämpfer des IS enthauptet haben. Wer das Mordkommando geschickt hat, blieb zunächst unklar. (APA, 30.8.2017)