Rom/Berlin – Die deutsche Marine hat im Mittelmeer 158 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Das Verteidigungsministerium in Berlin erklärte am Mittwoch, die Besatzung der Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" sei einem Schlauchboot rund hundert Kilometer nördlich der libyschen Küste zu Hilfe geeilt. Unter den Geretteten seien sechs Frauen sowie 55 Kinder und Jugendliche.

An der Rettungsaktion war auch die spanische Hilfsorganisation "Open Arms" beteiligt. Die Fregatte ist nach Angaben des Ministeriums auf dem Weg nach Sizilien. Im Hafen von Augusta sollen die Flüchtlinge den italienischen Behörden übergeben werden.

121.000 Menschen übers Mittelmeer

Das deutsche Schiff ist im Mittelmeer im Rahmen der EU-Mission "Sophia" im Einsatz, die gegen Schlepperbanden vorgeht. Insgesamt hat die deutsche Marine seit Mai 2015 nach Angaben des Ministeriums 21.358 Menschen aus Seenot gerettet.

In diesem Jahr seien über das Mittelmeer nach Italien, Griechenland und Spanien August gut 121.000 Menschen geflüchtet, nach gut 272.000 Menschen im gleichen Zeitraum 2016. Im vergangenen Jahr registrierte die Internationale Organisation für Migration (IOM) 3228 Tote, in diesem Jahr 2410.

Die Zahl der Migranten geht seit Juli deutlich zurück. Nach Meinung der EU-Grenzschutzagentur Frontex geht das vor allem auf die stärkere Präsenz der libyschen Küstenwache zurück. Private Seenotretter hatten sich vor gut zwei Wochen aus dem Rettungsgebiet vor Libyen vorerst zurückgezogen, nach ihren Angaben wegen Drohungen libyscher Behörden. (APA, 30.8.2017)