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Schmerzlich vermisst: Terry Pratchett.
Foto: APA/EPA/ALESSANDRO DELLA BELLA

Tarrant Hinton, Dorset – Franz Kafka hatte seinerzeit verfügt, dass seine noch nicht veröffentlichten Texte vernichtet werden sollten. Sein Nachlassverwalter Max Brod kam diesem Wunsch jedoch nicht nach und publizierte die Werke – wofür die Nachwelt heute dankbar ist.

Auch der 2015 verstorbene Terry Pratchett hatte noch einige unveröffentlichte und unvollständige Werke zuhause, und auch er wollte diese vernichtet sehen. Ihm wurde der Wunsch aber nun gewährt. Wie es sich der Schöpfer der "Scheibenwelt" und Großmeister der satirischen Fantasy ausgebeten hatte, wurde die Festplatte mit den letzten Romanfragmenten aus Pratchetts Schaffen zerstört.

Und das geschah mit Stil: Auf der Great Dorset Steam Fair ließ man im Vorfeld einer Ausstellung über Pratchetts Leben und Schaffen eine alte Dampfwalze von John Fowler & Co über die Festplatte rollen. Fantasy-Bestsellerautor Neil Gaiman, ein enger Freund Pratchetts, hatte nach dessen Tod bekanntgegen, wie die Zerstörung durchzuführen sei.

Fans des Autors reagierten mit gemischten Gefühlen: Bedauern darüber, dass die Texte verloren sind – und Zustimmung dazu, dass dem Autor sein Wunsch erfüllt wurde. Die Reste der Festplatte werden in die Ausstellung eingehen. (jdo, 30. 8. 2017)