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Polizeigewalt in Diyarbakır gegen Demonstranten, die gegen die Massenentlassungen im Beamtenapparat protestieren.

Foto: REUTERS/Sertac Kayar

Berlin – Ein Jahr nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei haben offenbar mehrere hochrangige türkische Polizeibeamte in Deutschland Asyl beantragt. Darunter sollen auch Ermittler des Geheimdiensts Milli Istihbarat Teskilati (MIT) sein, berichtete die "Welt" am Mittwoch unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Ein leitender Beamter des MIT soll in diesem Jahr einen Asylantrag in der Bundesrepublik gestellt haben. Auch ein türkischer Verbindungsbeamter, der im Bundeskriminalamt (BKA) tätig war, soll Asyl beantragt haben. Das deutsche Innenministerium wollte sich mit Verweis auf den Persönlichkeits- und Datenschutz nicht zu Einzelpersonen äußern.

6.700 Türken beantragten seit August 2016 Asyl

Rund 150.000 türkische Staatsbedienstete, darunter Polizisten, Justizbeamte und Lehrer, wurden seit dem Putschversuch im Juli 2016 entlassen. Sie werden verdächtigt, Anhänger der Gülen-Bewegung zu sein, die Staatschef Recep Tayyip Erdogan für den Putschversuch verantwortlich macht.

In Deutschland haben seit August 2016 demnach rund 6.700 türkische Staatsbürger Asyl beantragt. Darunter sind auch mehrere hundert Militärangehörige und Personen mit Diplomatenstatus sowie deren Familien. (APA, 30.8.2017)