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Wegen Hurrikan Harvey sind nicht nur viele Raffinerien geschlossen, es stehen auch etliche Tankstellen unter Wasser.

Foto: AP/Charlie Riedel

Wien – Der Wirbelsturm Harvey zeigt auch in Europa Auswirkungen. Da in den USA und Mexiko die Versorgung mit Treibstoffen knapp wird, greifen beide Länder auf Importe aus Europa zurück – was auch dort die Preise nach oben treibt. Laut Daten der Finanznachrichtenagentur Bloomberg sind die europäischen Spritpreise für sofortige Lieferung an den Börsen seit Freitag um fast fünf Prozent gestiegen.

In den USA musste laut dem Beratungsunternehmen Tudor, Pickery, Holt & Co wegen Harvey fast ein Drittel der US-Raffineriekapazitäten stillgelegt werden. Knapp ist die Benzinversorgung auch in Mexiko, das ebenfalls von Raffinerieschließungen betroffen ist und deren Nutzung bereits im Juli wegen unvorhersehbarer Ausfälle auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen ist.

Zudem bleiben die US-Häfen in Houston und Corpus Christi bis auf weiteres geschlossen, von wo aus Mexiko üblicherweise hunderttausende Fass Benzin und Diesel importiert. Folglich greift neben den USA auch Mexiko bei Produkten aus Europa zu, obwohl sich transatlantische Importe eigentlich wirtschaftlich kaum rechnen. "Je länger die Ausfälle im Golf von Mexiko anhalten, desto größer wird die Konkurrenz um jedes Fass, und desto höher werden die Preis in Europa steigen", sagt Analyst Ixchel Castro vom Energieberater Wood Mackenzie.

Noch keine Auswirkungen in Österreich

Auswirkungen auf die Spritpreise an heimischen Tankstellen schließt ÖAMTC-Expertin Nicola Junik nicht aus, vor allem wenn die Lage im Golf von Mexiko länger anhalte. "Im Moment merkt man noch gar nichts", schränkt sie auf Anfrage ein. Prognosen seien aber schwierig, da die Preisentwicklung auch von anderen Faktoren wie der Entwicklung der Wechselkurse abhänge. (aha, 30.8.2017)