Paris – Die Niederlande stehen in der WM-Qualifikation vor einem Schlüsselspiel. Verlieren sie am Donnerstag (20.45 Uhr) in Frankreich, sind die Hoffnungen auf ein Antreten in Russland 2018 wohl dahin. Als Dritter der Gruppe A liegen die Niederländer nach sechs Spieltagen drei Punkte hinter Schweden und Frankreich. Die Schweden gastieren zeitgleich in Bulgarien.

Auf Kurs will die makellose Schweiz bleiben. Der Spitzenreiter der Gruppe B ist im Heimspiel in St. Gallen gegen Andorra klarer Favorit. Gleiches gilt für Europameister Portugal, der die Färöer empfängt. Die Lusitaner um Cristiano Ronaldo haben sich bisher nur in der Schweiz geschlagen geben müssen und ihre übrigen Spiele gewonnen. In Gruppe H will Belgien gegen Gibraltar den sechsten Sieg im siebenten Auftritt der WM-Ausscheidung einfahren.

"Ich will Überzeugung sehen, keine Angst", sagte Kapitän Arjen Robben vor dem Antritt seiner Niederländer in St. Denis. Dem Dritten der WM in Brasilien 2014 droht wie zuletzt bei der Europameisterschaft die Zuschauerrolle. Bei einem weiteren Rückschlag scheint das Play-off der Gruppenzweiten außer Reichweite. Die Niederlage in Bulgarien kostete Danny Blind bereits den Posten als Bondscoach, sein Nachfolger Dick Advocaat setzt nun auf Altstars.

Neben Robben (33) sollen es auch Wesley Sneijder (33) und Robin van Persie (34) richten. Letzterer wurde nach zwei Jahren Pause im Nationalteam wieder nominiert. Gegen Frankreichs Elan wollen sich die Gäste selbstbewusst und mutig präsentieren. "Wir können sagen, dass es schwer wird, weil Frankreich die bessere Mannschaft ist. Aber wenn wir so denken, könnten wir gleich zu Hause bleiben", betonte der zuletzt angeschlagen gewesene Robben.

Frankreichs Antreten wurde vom Transfertheater um Kylian Mbappe ein wenig in den Schatten gestellt. Der Jungstar wird wohl nur auf der Bank Platz nehmen. Teamkollege Thomas Lemar stand vor einem Transfer zu Liverpool, der kürzlich von Dortmund nach Barcelona gewechselte Ousmane Dembele wegen Trainingsrückstands hingegen nicht im Aufgebot. Talent ist im jungen Kader von Trainer Didier Deschamps jedenfalls zur Genüge vorhanden.

Die Schweiz kalkuliert in ihrer bisher makellosen Qualifikationskampagne mit dem siebenten und achten Sieg. Gegen Andorra und in Lettland am Sonntag sollen diese realisiert, die Rekordserie fortgesetzt werden. Trainer Vladimir Petkovic verlängerte seinen Vertrag bereits bis 2020, am 54-Jährigen wird anders als bei seinem Amtsantritt vor drei Jahren inzwischen nicht mehr gezweifelt. Petkovic erklärte, mit der Nati noch viel vorzuhaben. Stillstand auf hohem Niveau sei keine Option: "Wir haben große sportliche Perspektiven." (APA, 30.8.2017)