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Einsatzkräfte suchen nach möglicherweise unter den Trümmern begrabenen Menschen.

Foto: REUTERS / Shailesh Andrade

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APA/AFP/DIPTENDU DUTTA

Mumbai/Karachi – Nach dem Einsturz eines Wohnhauses in der indischen Millionenstadt Mumbai ist die Zahl der Todesopfer auf 33 gestiegen. Nach Behördenangaben wurden in der Nacht auf Freitag 15 weitere Leichen aus den Trümmern des vierstöckigen Gebäudes in der indischen Metropole geborgen. Das Haus war am Donnerstag nach heftigen Regenfällen zusammengebrochen. Rettungskräfte suchen weiter nach Verschütteten.

Unter den Toten waren den Behörden zufolge 22 Männer und acht Frauen. Auch ein zwölfjähriger Bub und zwei Mädchen im Alter von elf und 14 Jahren seien bei dem Unglück ums Leben gekommen. Zwölf Menschen konnten lebend geborgen werden und kamen ins Krankenhaus.

In Mumbai sind Hauseinstürze keine Seltenheit. Besonders während der Regenzeit zwischen Juni und September brechen immer wieder baufällige Gebäude in sich zusammen. Das eingestürzte Gebäude in dem dicht besiedelten Stadtviertel Bhendi Bazaar stammte nach Behördenangaben noch aus der Kolonialzeit und war 117 Jahre alt. Es war zum Abriss vorgesehen.

Schäden durch Monsun

Zahlreiche weitere Häuser in Mumbai wurden zerstört, wie die Polizei mitteilte. An einem einzigen Tag gingen über der Stadt mit ihren 20 Millionen Einwohnern fast so große Regenmengen nieder wie sonst im gesamten Monat. In zahlreichen Unternehmen, aber auch in Tempeln wurden Notquartiere geschaffen. In der Stadt sind unter anderem die zwei größten Börsen des Landes beheimatet. 2005 wurden bei Überschwemmungen mehr als 500 Menschen getötet, die meisten von ihnen in den Elendsquartieren. Dort lebt die Hälfte der Einwohner des früheren Bombay.

2100 Tote in der Monsunzeit

Noch mehr Menschen als bisher angenommen sind bisher in der Monsunzeit in Südasien gestorben. Die Zahl der Todesopfer stieg auf mehr als 2.100 an. In Indien lag sie bei 1.687, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Langsam kommen Zusagen dringend benötigter Hilfe.

In Nepal waren es nach Angaben der Vereinten Nationen 159 Tote und in Bangladesch 144. Die Behörden in Pakistan sprachen von 115 Opfern. Der deutliche Anstieg in Indien beruhte auf aktualisierten Angaben der Behörden in den sechs am stärksten betroffenen Bundesstaaten. Die Wasserpegel sanken dort zuletzt.

Monsunzeit von Juni bis September

Die südasiatische Monsunzeit dauert in der Regel von Juni bis September, jedes Jahr sterben zahlreiche Menschen. In diesem Sommer erlebt die Region den verheerendsten Monsun seit vielen Jahren.

Je ein Drittel der Fläche von Nepal und Bangladesch stand Mitte August unter Wasser. Nach Schätzungen von UN und Rotem Kreuz sind in Indien, Nepal und Bangladesch insgesamt rund 40 Millionen Menschen betroffen. Millionen Häuser wurden beschädigt und mehr als eine Million Hektar Anbaufläche zerstört. Bei sinkendem Wasserstand besteht zudem die Gefahr, dass sich Krankheiten ausbreiten.

Die am stärksten betroffenen indischen Regionen sind ländliche Gegenden im Norden und Osten. Auch an der Westküste gab es Opfer: In der Finanz- und Film-Metropole Mumbai war am Dienstag so viel Regen gefallen wie seit zwölf Jahren nicht mehr an einem Tag. Die Stadt, mit fast 20 Millionen Einwohnern eine der größten der Welt, stand unter Wasser und kam praktisch zum Stillstand. (red, APA, 1.9.2017)