Die Sprösslinge von Müttern mit Schlafproblemen schlafen laut Studie später ein, weniger lang und befinden sich weniger lang im Tiefschlaf.

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Basel – Wenn Mütter schlecht ein- oder durchschlafen, haben häufig auch ihre Kinder Probleme mit dem Schlaf. Das berichten Forschende der Uni Basel. Zwischen der Schlafqualität der Väter und jener ihrer Kinder fanden die Wissenschafter in ihrer Studie hingegen keinen Zusammenhang.

Ein Forscherteam um Natalie Urfer-Maurer von der Universität Basel hat untersucht, wie Ein- und Durchschlafprobleme der Eltern mit der Schlafqualität der Kinder zusammenhängen. Sie analysierten den Schlaf von 191 Kindern im Volksschulalter per Hirnstrommessung (EEG) und befragten ihre Eltern zur eigenen Schlafqualität und der ihres Nachwuchses.

Dabei stießen die Forschenden auf einen Zusammenhang zwischen der Schlafqualität der Mütter und jener ihrer Kinder: Die Sprösslinge von Müttern, die von Schlafproblemen berichteten, schliefen später ein, schliefen weniger lang und befanden sich gemäß EEG-Messungen weniger lang im Tiefschlaf, wie die Wissenschafter im Fachblatt "Sleep Medicine" berichten. Zwischen der Schlafqualität von Vätern und jener ihrer Kinder fanden sie jedoch keinen Zusammenhang.

Mehrere Erklärungsansätze

Als möglichen Grund dafür nennen Urfer-Maurer und Kollegen, dass Mütter in der Schweiz durchschnittlich nach wie vor mehr Zeit mit den Kindern verbringen als Väter. Das Schlafverhalten könnte sich dadurch zwischen Müttern und Kindern stärker angleichen.

Generell könnte es für den beobachteten Zusammenhang zwischen dem Schlaf der Eltern und der Kinder verschiedene Erklärungen geben: Der Nachwuchs könnte sich das Schlafverhalten von den Eltern abschauen. Möglich sei aber auch, dass Eltern mit eigenen Schlafproblemen den eigenen Schlaf und den ihrer Kinder aufmerksamer beobachten. Dieser übermäßige Fokus könnte die Schlafqualität beeinträchtigen, heißt es vonseiten der Forscher. Außerdem können auch genetische Faktoren nicht ausgeschlossen werden, die für ein ähnliches Schlafverhalten innerhalb der Familie sorgt. (APA, sda, 31.8.2017)