Cox's Bazar / Teknaf / Yangon – Mindestens 16 Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar sind auf der Flucht nach Bangladesch ertrunken. Zwei Boote mit Flüchtlingen aus der muslimischen Minderheit seien in der Nacht gekentert, teilte ein Sprecher der Behörden in Teknaf im äußersten Süden Bangladeschs am Donnerstag mit. Fischer hätten die Leichen aus dem Grenzfluss Naf geborgen.

Darunter sind auch mehrere Kinder, wie die Küstenwache von Bangladesch am Donnerstag mitteilte. Vor den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Myanmar fliehen derzeit tausende Rohingya ins Nachbarland, oft mit seeuntauglichen Booten.

Nach Angaben der Behörden versuchen viele Rohingya, den Grenzfluss Naf zwischen Myanmar und Bangladesch zu überqueren. Bangladesch sperrt sich gegen die Einwanderung und hat seinen Grenzschutz erhöht. Die Flüchtlinge wählen deshalb oft breite Stellen des Flusses oder Umwege über das offene Meer.

Nach der jüngsten Gewalt in der Unruheregion Rakhine in Myanmar flüchteten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) geschätzt 18.000 Rohingyas in den muslimischen Nachbarstaat Bangladesch. Im Grenzgebiet sollen weitere Zehntausende Menschen nach Fluchtmöglichkeiten suchen.

Rund eine Million Rohingyas leben im buddhistischen Myanmar, wo sie verfolgt und ausgegrenzt werden. Myanmar erkennt die teils seit Generationen im Land lebenden Muslime nicht als Staatsbürger an. Vergangene Woche überfielen militante Rohingyas Polizei- und Militärposten. Dabei und beim Gegenschlag der Sicherheitskräfte wurden Schätzungen zufolge rund 100 Menschen getötet, die meisten von ihnen Rohingyas. Bangladesch verstärkte daraufhin seine Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze. Es beherbergt nach eigenen Angaben bereits 400.000 Rohingyas, will aber keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen. (APA, 31.8.2017)