Wien/Teheran – Der Iran hält sich laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) weiterhin an die Vorschriften aus dem Atomabkommen. Die Islamische Republik erfülle alle Verpflichtungen, hieß es in einem Bericht am Donnerstag, der der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Der Vorrat an angereichertem Uran liegt demnach unter der vereinbarten Menge, 300 Kilogramm wären erlaubt.

Hoch angereichertes Uran kann zum Bau von Atombomben verwendet werden.

Der Iran hatte Mitte Juli 2015 das Atomabkommen mit den fünf UN-Veto-Mächten – USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien – sowie Deutschland geschlossen. Damit sollte die Sorge der Weltgemeinschaft vor einer iranischen Atombombe zerstreut werden. Der Iran unterwirft demnach unter anderem seine Urananreicherung bis zu 25 Jahre lang einem mehrstufigen System von Beschränkungen und Kontrollen durch die IAEA. Im Gegenzug sollte der Westen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufheben. Die USA halten jedoch mehrere Sanktionen aufrecht.

US-Präsident Donald Trump zählt zu den Kritikern des Abkommens. Er befürchtet, dass der Iran trotz der Kontrollen eine Atombombe entwickeln könnte. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, wies vor einer Woche in Wien bei einem Gespräch mit IAEA-Chef Yukiya Amano auf mögliche Überwachungsmängel hin. Im jüngsten Bericht hieß es aber, dass Experten der IAEA Zugang zu allen nötigen Anlagen und Informationen hätten.

Die iranische Atomorganisation will an diesem Wochenende zudem mit einer Besichtigungstour durch zwei seiner Atomanlagen beweisen, dass sich das Land an den Atomdeal hält. Eingeladen sind ausländische Medienvertreter. (APA, 31.8.2017)