Ein Teenager wird Gesellschafter eines Imperiums: 50 Prozent der DM-Anteile gehen an einen 14-Jährigen.

Foto: Imago

56.000 Angestellte und 3.300 Filialen – DM ist die größte Drogeriekette Europas und hat seit einigen Monaten einen neuen Gesellschafter. Neben Gründer Götz Werner, der seine Geschäftsanteile schon vor Jahren in eine Stiftung eingebracht hat, gehörte lange Zeit der Unternehmer Günther Lehmann zu den Gesellschaftern der Handelskette. Der sprang 1974 als frischer Kapitalgeber für Werner ein, als dieser seine erst zweite Filiale eröffnen wollte. Dafür bekam er 50 Prozent der Anteile, die er nun – unbemerkt von der Öffentlichkeit – an seinen 14-jährigen Sohn weitergab, berichtet die deutsche "Wirtschaftswoche".

Mit dem Schritt wollte der 76-jährige Lehmann seine Nachfolge offenbar unkompliziert klären. Er selbst hielt sich in der Struktur von DM stets im Hintergrund.

Aktuell wird der Teenager in allen rechtlichen Angelegenheiten durch einen Wirtschaftsprüfer vertreten. Lehmann senior behält unterdessen seinen Sitz im Aufsichtsrat. Eine Anfrage wollte er laut Bericht nicht kommentieren. Einträge im Handelsregister belegen jedoch den Machtwechsel. Insgesamt hat die auf seinen Sohn überschriebene Kapitaleinlage einen Wert von 85 Millionen Euro, wie es in dem Registereintrag heißt. (red, 1.9.2017)