Helsinki – In Finnland ist ein weiterer in Zusammenhang mit der tödlichen Messerattacke vor zwei Wochen festgenommener Mann wieder auf freiem Fuß. Wie die Ermittler am Freitag mitteilten, ist damit nur noch der aus Marokko stammende Hauptverdächtige Abderrahman Bouanane weiter in Haft.

Im Zusammenhang mit dem Angriff in Turku im Südwesten des Landes, bei dem zwei Menschen starben und acht weitere verletzt wurden, hatte es insgesamt sieben Festnahmen gegeben. Fünf Verdächtigte waren Sonntag und Dienstag bereits wieder entlassen worden. "Es gibt keinen Grund mehr, ihn dieser Straftaten zu verdächtigen", teilten die Ermittler zu der Freilassung am Freitag mit.

Der 22-jährige Hauptverdächtige war erst durch Schüsse der Polizei ins Bein gestoppt worden. Im Verhör gestand Bouanane die Tat, bestritt aber nach Angaben seines Anwalts jegliche Mord- oder terroristische Absicht. Nach Angaben der Ermittler vom Mittwoch trug der 22-Jährige während der Tat ein Manifest bei sich. Er nahm ebenfalls ein Video auf. Zum Inhalt von Manifest und Video machten die Ermittler keine näheren Angaben.

Der Polizei zufolge hatte es Bouanane, der unter falschem Namen nach Finnland eingereist war, bei dem Angriff am 18. August im Zentrum Turkus auf Frauen abgesehen. Von den acht Verletzten waren nur zwei Männer, die den Frauen zu Hilfe gekommen waren. Auch bei den Todesopfern handelte es sich um Frauen. (APA, 1.9.2017)