Anfangs 699, dann 400 und schließlich 200 Dollar kostete die Saftpresse von Juicero exklusive Saft-Abo. Das Produkt war nutzlos, da man die proprietären Beutel auch mit den Händen pressen konnte.

Foto: Juicero

Das einstige Vorzeige-Startup Juicero gibt es nicht mehr. Das Jungunternehmen aus dem Silicon Valley konnte mit einer sinnlosen Saftpresse mehr als 120 Millionen Dollar Investments einholen. In einer Ankündigung auf der Juicero-Website wird das Ende des Startups angekündigt – Kunden haben nun 90 Tage Zeit, ihr Geld zurückzuholen.

Gestartet für 699 Dollar exklusive Saft-Abo

16 Monate lang gab es die Firma immerhin. 2016 wurde die Saftpresse für 699 Dollar vorgestellt. Damit konnte frischer Fruchtsaft zubereitet werden – nötig waren Beutel mit kleingehäckselten Bio-Zutaten für monatlich 30 Dollar. Nach kurzer Zeit wurde die Saftpresse vergünstigt, für immerhin 400 Dollar konnte man sich dann eine Juicero ins Eigenheim holen.

In dem Video wurde aufgezeigt, dass die Juicero-Saftpresse im Grunde vollkommen sinnlos ist.
Bloomberg

Video sorgte für PR-Debakel

Im April deckte allerdings Bloomberg auf, dass man das teure Gerät gar nicht benötige. Ein Redakteur zeigte auf, dass man die Beutel einfach mit den Händen auspressen und ein identes Ergebnis erzielen konnte. Zuvor hatte ein anderes US-Magazin einen Verriss zu der Saftpresse veröffentlicht, da diese ohne Internetverbindung nicht genutzt werden konnte. Mittels App konnte man das Gerät nämlich steuern.

Kooperation und Preisreduktion zu wenig

Nach dem PR-Debakel reagierte das Unternehmen und gab Kunden die Möglichkeit, ihr Produkt zurückzugeben. Zudem wurde der Preis auf 200 Dollar gedrückt und 25 Prozent der Belegschaft gekündigt. Eine Kooperation mit der US-Biokette Whole Foods war lange Zeit Hoffnungsträger für das Jungunternehmen, offenbar aber trotzdem zu wenig, um mit dem sinnlosen Produkt weiterhin Investments einzuheimsen. (dk, 02.09.2017)