Gartenzwerg: ein Symbol der Spießigkeit?

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"Alltagsgeschichte" aus dem Jahr 1992: reichlich Drama im Kleingartenverein.

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Bestens organisiert im Münchner Schrebergarten.

Bauerlust

Das Leben in der Stadt kann einem einiges abverlangen. Hektik, zäher Verkehr, dicht an dicht gedrängte Öffi-Benutzer, Stress und ein konstant hoher Lärmpegel. Wie schön, wenn man sich in dem Fall in seine eigene Ruheoase zurückziehen kann, wo man mit den Händen in der Erde wühlen, selbstgezogenes Obst und Gemüse ernten oder sich an der Pracht der eigenen Blumenbeete erfreuen kann – wie in einer der zahlreichen Kleingartenanlagen. Denn ein Schrebergarten bietet seinen Pächtern Erholung und Beschäftigung gleichermaßen.

Was dem einen das eigene kleine Paradies ist, stellt für die anderen ein absolutes Albtraumszenario dar. Diese User beschreibt es folgendermaßen:

Denn wenn der eigene Garten von überschaubarer Größe ist, sind auch die Nachbarn nicht weit – und das birgt durchaus Konfliktpotenzial. Dazu kommt noch eine Fülle an Regeln und Bestimmungen, denen sich jeder Kleingärtner in seinem Verein zu beugen hat. Dazu gehören die Höhe der Bäume und Hecken, Einhaltung der Ruhezeiten und die Beschaffenheit des Zauns. Es gibt also klare Regeln im Paradies.

Dennoch, das Konzept "Schrebergarten" erfreut sich anhaltender Beliebtheit – und das in Österreich seit mehr als 100 Jahren, als die ersten Anlagen in Purkersdorf und Graz gegründet wurden. In Österreich nehmen rund 39.000 Schrebergärten eine Fläche von 1.000 Hektar ein – in Deutschland sind es gar eine Million Kleingärten auf 46.000 Hektar Land. Die Nachfrage übersteigt vielerorts das Angebot, Interessenten müssen sich auf überlangen Wartelisten eintragen, wollen sie sich um eine freie Parzelle bewerben. Ist diese Hürde überwunden, entscheidet sich manch einer sogar, sich das ganze Jahr über auf seinem Kleingrund niederzulassen.

Gehören Sie zu den Kleingärtnern?

Ist der Kleingarten für Sie ein erstrebenswerter Traum, oder wäre das gar nichts für Sie? Was schätzen Sie daran, was stört Sie? Und was haben Sie im Kleingartenverein bereits erlebt? (Anya Antonius, 5.9.2017)