Leistete sich gegen Dolgopolow kaum Fehler: Rafael Nadal.

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Karolina Pliskova verstaut einen Ball.

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New York – Der topgesetzte Rafael Nadal steht erstmals seit vier Jahren wieder im Viertelfinale der US Open. Der Spanier zeigte am Montag beim 6:2, 6:4, 6:1 gegen den Ukrainer Alexander Dolgopolow eine wesentlich souveränere Vorstellung als an den Tagen zuvor. Der 15-fache Major-Champion hatte die US Open 2010 und 2013 gewonnen, in den vergangenen drei Jahren war nicht mehr über das Achtelfinale hinausgekommen.

Am amerikanischen Labor Day verwandelte der 31-Jährige vor 23.770 Zuschauern seinen fünften Matchball nach 1:41 Stunden und kann weiter auf seinen dritten Titel hoffen. "Das war eine solide Vorstellung von mir, ich habe wenige Fehler gemacht. Ich habe versucht, sehr konzentriert zu bleiben, auch bei meinem Aufschlag. Jetzt bin ich hier im Viertelfinale, das ist ein gutes Resultat für mich", sagte Nadal.

Der Linkshänder erlaubte sich gegen den Weltranglisten-64. gerade einmal elf unerzwungene Fehler und kam auf 23 Winner. In den beiden Runden zuvor hatte er jeweils den ersten Satz abgeben müssen, dann aber doch noch recht sicher gewonnen.

In Viertelfinale trifft Nadal am Dienstag auf den Russen Andrej Rublew, der den Belgier David Goffin mit 7:5, 7:6 (5), 6:3 ausschaltete. Im Halbfinale könnte dann die 38. Auflage des Klassikers gegen Roger Federer auf dem Programm stehen.

Rublew sorgte für die nächste Überraschung bei den diesjährigen Open, sein als Nummer 9 gesetzter Gegner hatte allerdings zunehmend mit Knieproblemen zu kämpfen. Der 19-Jährige ist der jüngste US-Open-Viertelfinalist seit Andy Roddick im Jahr 2001. In der zweiten Runde hatte er bereits den als Nummer 7 gesetzten Cincinnati-Sieger Grigor Dimitrow in drei Sätzen ausgeschaltet.

Das Duell mit Nadal ist für Rublew etwas ganz Besonderes: "Rafa ist ein wahrer Champion. Ich werde versuchen, das Match zu genießen. Schließlich habe ich nichts zu verlieren." Der Spanier sieht den Russen allerdings nicht als krassen Außenseiter: "Er ist kein Kind mehr, für das alles neu ist. Andrej hat auf der Tour schon viele Matches gewonnen."

Ebenso zügig erledigte die Nummer eins im Frauenbewerb ihre Aufgabe. Karolina Pliskova benötigte für das 6:1, 6:0 gegen Jennifer Brady (USA) gerade einmal 46 Minuten. Pliskova gelangen im Arthur-Ashe-Stadium 23 Winner bei neun unerzwungenen Fehlern, die einzigen beiden Breakpunkte wehrte sie souverän ab. Die 25-Jährige muss ins Finale kommen, wenn sie die Spitze der Weltrangliste nicht verlieren will. "Das war mein erstes gutes Match hier, ich glaube, sogar eines der besten in diesem Jahr", sagte Pliskova. Nächste Gegnerin ist Coco Vandeweghe (USA/20), die sich gegen Lucie Safarova mit 6:4, 7:6 (2) durchsetzte.

Gescheitert ist dagegen Wimbledon-Siegerin Garbine Muguruza. Die Spanierin musste sich Petra Kvitova (Nr. 13) in einem spannenden Match in 1:46 Stunden mit 6:7 (3:7), 3:6 geschlagen geben. Kvitova trifft in ihrem zweiten New-York-Viertelfinale nach 2015 am Dienstag auf Venus Williams (Nr. 9). Die 37-jährige Amerikanerin, Siegerin von 2000 und 2001, hatte sich mit 6:3, 3:6, 6:1 gegen Carla Suarez Navarro aus Spanien durchgesetzt.

Es ist das beste Abschneiden Kvitovas bei einem Grand-Slam-Turnier seit ihrem Comeback im Frühjahr. "Ich bin einfach nur glücklich. Nach meiner Rückkehr genieße ich jeden dieser Momente noch mehr", sagte die auf Position 13 gesetzte Tschechin. Die zweifache Wimbledon-Siegerin war am 20. Dezember 2016 in ihrer Wohnung im tschechischen Prostejov von einem Einbrecher mit einem Messer schwer an der Schlaghand verletzt worden.

Im Doppel kam das Aus für die Wimbledon-Finalisten Oliver Marach und Mate Pavic. Die US-Doppel-Legenden Bob und Mike Bryan setzten sich gegen die als Nummer neun gesetzte österreichisch-kroatische Paarung 4:6, 6:3, 6:4 durch. (sid, APA, 4.9.2017)