Binaurale Beats sind Töne, die im Gehirn des Menschen entstehen, wenn zwei leicht unterschiedliche Frequenzen gleichzeitig abgespielt werden. Der Frequenzunterschied muss unter 30 Hertz liegen.

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Wien/Leverkusen – Kopfschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden. Rund die Hälfte der Österreicher im Alter zwischen 14 und 69 Jahren sind dem Pharmakonzern Bayer zufolge mindestens einmal im Monat von Kopfschmerzen betroffen. Binaurale Beats sollen nach Unternehmensangaben helfen, diese zu lindern. Die spezielle Musik stimuliert Gehirnwellen, die entstehen, wenn Töne mit unterschiedlicher Frequenz durch beide Ohren aufgenommen werden.

Bayer stellt auf seiner Homepage sieben binaurale (lat. "mit beiden Ohren", Anm.) Musiktitel zur Verfügung. Diese Beats lösen eine akustische Wahrnehmungstäuschung aus. Jedes Musikstück beschallt das rechte Ohr mit einer Frequenz von 315 Hertz und das linke Ohr mit 325 Hertz. Die Differenz von zehn Hertz soll im Gehirn Alpha-Wellen erzeugen, die zu Entspannung und Schmerzlinderung führen können. Bei der Verarbeitung der Tonfrequenzen entsteht ein niederfrequenter Ton, der die Hirnströme beeinflussen kann.

Nur für gesunde Erwachsene empfohlen

Wer sich durch die binauralen Beats ein Klangerlebnis erwartet, wird enttäuscht werden, denn sie bestehen lediglich aus Sinustönen. Um die Beats für die Hörer angenehmer zu machen, werden die Musikstücke mit Naturgeräuschen oder harmonischen Kompositionen unterlegt.

Die Warnung von Bayer: "Binaurale Beats sind nur für die Verwendung bei gesunden Erwachsenen vorgesehen und sollten von Menschen mit Hirnerkrankungen, wie z.B. Epilepsie oder überstandenem Schlaganfall nicht ohne vorherige Konsultation eines Arztes verwendet werden. Von einer Anwendung bei Kindern wird abgeraten", heißt es auf der Homepage. (red, APA, 5.9.2017)