Radaraufnahmen zeigen: Zwei Monde umkreisen den 4,5 Kilometer großen Asteroiden (3122) Florence.
Foto: NASA/JPL CNEOS

Washington – Der Asteroid (3122) Florence zählt zu den größten erdnahen und "potenziell gefährlichen" Brocken in unserem Sonnensystem. Am 1. September näherte sich das nach der Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege benannte Objekt unserem Heimatplaneten bis auf rund sieben Millionen Kilometer. Das klingt zwar nach einem großen Abstand (immerhin 18 Mal die Distanz zwischen Erde und Mond), doch für Wissenschafter war das nahe genug, um Florence genauer zu untersuchen. Die nächste Gelegenheit einer derartigen Annäherung ergibt sich erst wieder in rund 500 Jahren.

Beim Vorüberflug am vergangenen Freitag gelang es den Astronomen mit dem Arecibo Observatory auf Puerto Rico und dem Goldstone Solar System Radar der Nasa in Kalifornien, einige interessante Details über den 4,5 Kilometer großen Asteroiden in Erfahrung zu bringen – und sie erlebten dabei auch eine Überraschung: Florence besitzt gleich zwei kleine Monde.

Die ersten Radarbilder von Florence wurden am 29. August mit dem Goldstone-Observatorium der Nasa aufgenommen.
Foto: nasa/jpl-caltech

"Damit ist Florence erst der dritte Asteroid mit zwei Monden unter den mehr als 16.400 bekannten erdnahen Objekten", berichten Nasa-Forscher. Bisherige Analysen der Aufnahmen ergaben, dass die Monde einen Durchmesser zwischen 100 und 300 Metern besitzen und für ihren Umlauf um Florence acht bzw. 22 bis 27 Stunden benötigen. Genauer waren diese Daten zunächst nicht zu bestimmen.

Kugelförmiger Brocken mit Gebirgen und Kratern

Insgesamt dürfte der Asteroid von annähernd kugeliger Form sein. Auch einige Oberflächendetails haben die Wissenschafter erspäht: So konnte man etwa einen Bergrücken entlang des Äquators erkennen. Darüber hinaus scheint Florence zumindest einen großen Krater sowie zwei größere flache Regionen aufzuweisen.

Der Asteroid dreht sich alle 2,4 Stunden einmal um seine Achse und kreist in einem stark elliptischen Orbit in 2,37 Jahren einmal um die Sonne; seine Bahn ist dabei um 22 Grad gegen die Ekliptik geneigt. Die Astronomen wollen Florence noch bis zum 8. September mit dem Goldstone Radar und dem Arecibo-Observatorium im Auge behalten. (red, 5.9.2017)