Perlweißes Grinsen und eine Pilotenbrille, die Insignien des leibhaftigen Tom Cruise, sind in Barry Seal: Only in America unverkennbar vorhanden, dürfen aber auch ein wenig verrutschen. Unter der Regie von Doug Liman (Edge of Tomorrow) spielt der Hollywood-Star den Drogenschmuggler Adler Berriman Seal als typische Cruise-Figur.

Tom Cruise und Sarah Wright in "Barry Seal: Only in America".
Foto: upi

Halb Lausbub, halb Superheld, durchstolpert Seal einen atemberaubenden Lebensweg vom Linienpiloten zum geheimen Überflieger der CIA, der Waffen, Drogen und Guerillas zwischen den USA, Nicaragua und Kolumbien transferierte. Das bringt ihm mehr Geld, als sich in einem durchschnittlichen Anwesen verstecken lässt, aber auch Wickel mit dem Medellín-Kartell.

Zumindest auf der Leinwand wird der 1986 erschossene Seal zu einer Schlüsselfigur in der Contra-Affäre. Die Hintergründe des bis ins Weiße Haus reichenden Skandals werden zwar angerissen, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie der Filmtitel (Original: American Made) vermuten lassen könnte.

Universal Pictures

Überhaupt dürfen Fragen der Moral weitestgehend draußen bleiben, gezeigt werden schlicht die Tollkühnheiten eines fröhlichen Opportunisten, der nie auf die Idee kommt, ein Pröbchen seiner weißen Fracht zu nehmen. Flott und mit launiger Erzählstimme unterhält Barry Seal sein Publikum ohne gravierende Nebenwirkungen. (wall, 6.9.2017)