Egal ob Whatsapp-Kettenbriefe, Gewinnspielscam oder Falschmeldungen zu Flüchtlingen. Oft werden spektakulär klingende Nachrichten oder verlockende Angebote im Netz von Nutzern unhinterfragt weiterverbreitet. Eine Entwicklung ,gegen die sich seit 2011 der Verein Mimikama stellt.

Unter dem Credo "zuerst denken, dann klicken" gehen die Internetaufklärer Fakenews auf den Grund oder warnen vor Verlosungen, die wohl nur der Sammlung von Daten oder dem Griff nach dem Geld der Nutzer dienen. Die Recherchen des Portals finden mittlerweile auch regelmäßig Niederschlag in der medialen Berichterstattung, darunter auch beim STANDARD. Nun steckt das Projekt nach eigenen Angaben in finanzieller Not.

Geld aus Bannerwerbung reicht nicht

"Wir haben leider zu wenig Geld, um weiter gegen Internetbetrug, Falschmeldungen und Fakes zu kämpfen", heißt es in einem Facebookposting. Man habe zwei Vollzeit- und eine Teilzeitkraft, die von Montag bis Samstag bis zu 16 Stunden im Einsatz seien. Ein Zustand, der auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten sei, da man mittels der Bannerwerbung auf der Seite monatlich nur 800 bis 1.100 Euro lukrieren könne.

Daher bietet man nun um regelmäßige Spenden, die man über die Plattform Steady einnehmen möchte. Damit möchte man auch jenen Nutzern entgegen kommen, die in der Vergangenheit schon ob einer Unterstützung mit regelmäßigen Kleinbeträgen angefragt haben.

Wer zum Erhalt von Mimikama beisteuern will, kann entweder drei, fünf oder zehn Euro monatlich beisteuern. Die Abbuchung ist dabei monatlich oder jährlich möglich. Sammeln möchte man über dieses Crowdfunding ein monatliches Fixum von 3.500 Euro. Wenige Tage nach dem Aufruf hat man die Hälfte davon erreicht.

Mimikama bearbeitet Themen wie Privatsphäre im Netz und geht Gewinnspiel-Scams und Fake-News auf den Grund.
Foto: Screenshot

Lob und Kritik

Der Aufruf hat auf Facebook einigen Widerhall gefunden. Bislang verzeichnet er rund 1.100 Reaktionen und wurde über 700 Mal geteilt. Während viele Nutzer das Anliegen unterstützen und Mimikama für ihre Arbeit loben, gibt es auch Kritik an der Seite.

Mitunter wird den Betreibern eine politische Schlagseite unterstellt oder bemängelt, dass der Spendenaufruf über ein "gesponsertes Posting" verbreitet wird, Mimikama also für Facebook-Werbung bezahlt hat, um mehr Reichweite für das Anliegen zu bekommen. (red, 07.09.2017)