Ankara/Tallinn/London – Der britische Außenminister Boris Johnson hat davor gewarnt, die Türkei als Partner zu verlieren. Die EU sollte anerkennen, dass die Türkei durch sehr schwierige Zeiten gehe, sagte Johnson am Freitag vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen in Tallinn.

Alle europäischen Länder, darunter auch Großbritannien, hätten "Besorgnis" wegen Menschenrechten, Festnahmen, der Behandlung von Amnesty-International-Mitarbeitern und von Journalisten in der Türkei, sagte Johnson. "Aber es ist immer meine Ansicht, dass wir die Türkei nicht wegstoßen sollten." Die Türkei sei "ein strategisch wichtiges Land für uns alle".

Auch Celik in Tallinn

In Hinblick auf die stockenden Brexit-Verhandlungen äußerte sich Johnson optimistisch, dass eine Lösung gefunden werden könne, um einen grenzkontrollfreien Raum zwischen Irland und Nordirland zu erhalten. Außerdem forderte Johnson erneut, dass die EU mit Großbritannien über die künftigen Beziehungen rede. Der EU-Austrittsartikel 50 mache klar, dass Diskussion über den EU-Austritt im Kontext der zukünftigen Beziehungen stünden, sagte er.

An den Beratungen in Tallinn nimmt auch der türkische Europaminister Ömer Celik teil. (APA, 8.9.2017)