Bild nicht mehr verfügbar.

Landungsmanöver der russischen Armee (Archivbild)

Foto: AP/Pavel Golovkin

Berlin – Wenige Tage vor der militärischen Großübung Sapad fordert Deutschland von Russland einen offeneren Umgang mit dem Manöver. Deutschland, sowie der Nato und allen Staaten, die unmittelbar davon betroffen seien, sollte Moskau einen "großzügigen Beobachterstatus einräumen" und "dort auch maximale Transparenz an den Tag legen", so ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin.

Begründete Zweifel müssten ausgeräumt werden, auf provozierendes Verhalten müsse verzichtet werden, so Berlin. Die Teilnehmerzahl des gemeinsam mit Weißrussland organisierten Großmanövers wurde auf weniger als 13.000 Soldaten beziffert. Sie liegt damit unter der Schwelle, ab der laut OSZE-Regeln ausländische Beobachter zugelassen werden müssen. In der Nato werden aber vor allem Moskaus Angaben zur Größe der Übung als unglaubwürdig gesehen.

Knackpunkt Teilnehmerzahl

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte die Truppenzahl am Donnerstag auf mehr als 100.000 Soldaten beziffert. "Das sind Schätzungen, die in der Nato kursieren, aber auch Beobachtungen, die in den Anrainerstaaten vorgenommen werden, die ja da über enge Kontakte verfügen", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag.

An der vorherigen Ausgabe des Manövers "Sapad" (Russisch: Westen) vor vier Jahren hatten nach russischen Angaben 12.900 Soldaten teilgenommen. Westliche Militärexperten schätzten die tatsächliche Teilnehmerzahl im Anschluss allerdings auf mindestens 70.000. Vor allem Polen, Litauen, Lettland und Estland sehen die für Mitte September geplante Großübung als Drohgebärde. (APA, 8.9.2017)