Berlin – Zwei Wochen vor der deutschen Bundestagswahl greift die CDU von Kanzlerin Angela Merkel verstärkt die in Umfragen wiedererstarkte AfD an. Mit Blick auf Störaktionen bei Wahlkampfveranstaltungen der Union sprach CDU-Generalsekretär Peter Tauber von "selbsternannten Patrioten", die "mit der einen Hand AfD-Plakate schwenken und die andere zum Hitlergruß heben". "Sie schreien und pöbeln, nerven die wirklich interessierten Besucher", kritisierte der CDU-Politiker in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).

Die Demonstranten, die Kanzlerin Merkel (CDU) ausbuhten, seien zu weiten Teilen Rechtsextreme, die "unter dem Banner der AfD" CDU-Veranstaltungen störten. Merkel war am Freitagabend bei einem Wahlkampfauftritt in Vorpommern von etwa 150 rechten Demonstranten mit Pfiffen und Buhrufen begrüßt worden, ihr Auto wurde bei der Einfahrt zur Veranstaltungshalle mit Tomaten beworfen.

In jüngsten Umfragen ist Merkels Union weiterhin klar stärkste Kraft – weit vor den Sozialdemokraten und ihrem Kanzlerkandidaten Martin Schulz. Eng ist das Rennen um Platz drei, wobei sich im ARD-"Deutschlandtrend" die AfD mit 11 Prozent vor die Linke (10), FDP (9) und Grüne (8) schiebt. Das ZDF-"Politbarometer" sieht FDP, Linke und AfD gleichauf bei je 9 Prozent und die Grünen bei 8 Prozent. (APA, dpa, 9.9.2017)