Seit zwei Jahren sitzt der US-Amerikaner Francis Rawls in Haft, weil er sich weigert, zwei Festplatten zu entschlüsseln.

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Seit zwei Jahren sitzt Francis Rawls aus Philadelphia bereits im Gefängnis, weil er sich weiterhin weigert, seine Festplatte zu entschlüsseln. Der Ex-Polizist geriet im Zuge von Ermittlungen rund um Kinderpornografie ins Visier der Behörden. Bei ihm zuhause wurden bei einer Hausdurchsuchung dann zwei verschlüsselte Festplatten gefunden. Der Forderung, diese zu entschlüsseln, kam Rawls seit dem 30. September 2015 nicht nach, sodass er seitdem im Gefängnis sitzt.

Supreme Court soll über Fall entscheiden

Die Anwälte des Mannes aus Philadelphia versuchen seitdem die Freilassung durchzusetzen, indem sie sich auf den fünften Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten berufen. Bis auf den obersten Gerichtshof wurden sämtliche juristische Möglichkeiten ausgereizt, nun soll der Supreme Court über den Fall entscheiden. Eine vorübergehende Freilassung wurde erneut von einer Bezirksrichterin ausgeschlossen.

Nach wie vor keine Verurteilung

Zuvor hatte das Bundesberufungsgericht der USA entschieden, dass es eine "ausgemachte Sache" sei, dass Kinderpornografie auf den Festplatten zu finden sei. Eine Untersuchung des Computers von Rawls hatte ergeben, dass Daten mit einem gewissen Hashwert gefunden wurde, die ident mit kinderpornografischem Material waren. Eine Verurteilung des Mannes hat es aber trotzdem nach wie vor nicht gegeben. (red, 09.09.2017)