Bibiana Steinhaus: "Ich bin ehrlich gesprochen erleichtert, dass es um ist."

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Berlin – Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hofft nach der souveränen Leistung bei ihrem Debüt in der deutschen Fußball-Bundesliga auf ein Ende des Wirbels um ihre Person. "Ich bin ehrlich gesprochen erleichtert, dass es um ist", sagte die 38-Jährige aus Hannover am Sonntag nach dem 1:1 zwischen Hertha BSC und Werder Bremen und betonte: "Ich freue mich, wenn ab morgen die Normalität wieder Einzug hält."

Steinhaus pfiff im Berliner Olympiastadion als erste Frau eine Partie der Fußball-Bundesliga. Sie dankte beiden Mannschaften für einen "fairen Start" und die "positive Grundstimmung". "Ich habe es wirklich genießen können mit meinem Team", sagte die Unparteiische.

"Das war ein gewisser historischer Moment"

Für ihre unaufgeregte und souveräne Leistung erhielt Steinhaus nicht nur Lob von beiden beteiligten Teams, sondern auch vom Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes. "Das war ein gewisser historischer Moment", sagte DFB-Chef Reinhard Grindel. "Man darf nicht vergessen, sie stand schon unter Druck. Und da so souverän die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist eine erstklassige Leistung", sagte Grindel, der unter den 49.118 Zuschauern im Olympiastadion war.

Sowohl bei der Auslegung der Vorteilsregel vor dem Berliner Führungstor durch Mathew Leckie (38.) als auch bei zwei strittigen Szenen im Strafraum lag Steinhaus richtig. "Großer Respekt", sagte Berlins Stürmer Vedad Ibisevic. "Ich hätte nichts dagegen, wenn es in der Liga mehr Frauen als Schiedsrichter gäbe." (APA; 10.9.2017)