Goran Djuricin: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben bewiesen, dass wir auf hohem Niveau spielen können."

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Salzburg – Das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Red Bull Salzburg und Rapid hat am Sonntag keinen Sieger gebracht, dafür in beiden Mannschaften eine Stimmung zwischen Stolz und Bitterkeit hinterlassen. Die Bullen freuten sich nach dem 2:2 über den späten Ausgleich, haderten jedoch damit, die lange numerische Überlegenheit nicht ausgenützt zu haben.

Die Hütteldorfer wiederum ärgerten sich über das Last-Minute-Gegentor, während das leidenschaftliche Auftreten in Unterzahl hervorgehoben wurde. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben bewiesen, dass wir auf hohem Niveau spielen können", sagte Trainer Goran Djuricin. "Natürlich tut es weh, so spät den Ausgleich zu kassieren."

Dass es nichts mit dem ersten Sieg über Salzburg nach sieben erfolglosen Versuchen wurde, lag am spektakulären Seitfallzieher von Munas Dabbur in der 92. Minute. Dadurch sind die Bullen zu Hause seit 19 Pflichtspielen ungeschlagen. Dennoch hielt sich die Begeisterung bei Coach Marco Rose in Grenzen. "Das ist ein Punkt, mit dem wir leben müssen", erklärte der Deutsche.

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Die Partie ist für Rose von Anfang an nicht nach Wunsch verlaufen. "Es gibt Spiele, da sucht man Lösungen und findet sie. Dann geht man in Führung, und das Spiel läuft ganz einfach ab. Das war heute nicht so."

Immerhin gelang es seiner Mannschaft bei der Generalprobe für die Europa-League-Gruppenphase am Donnerstag bei Vitoria Guimaraes, den Rückstand auf Spitzenreiter Sturm Graz auf vier Punkte zu reduzieren und zweimal einen Rückstand aufzuholen. "Wir sind zweimal zurückgekommen. Das ist, was wir mitnehmen", betonte Rose.

Für seinen Kollegen Djuricin brachte das Match die Erkenntnis, dass Rapid, obwohl nach der siebenten Runde auf Rang sieben zurückgefallen, mit den Top-Teams der Liga mithalten kann. Dafür verantwortlich ist wohl auch die Genesung von Philipp Schobesberger, der sein erstes Ligator seit eineinhalb Jahren erzielte. "Er ist praktisch ein Neuzugang für uns und gibt uns die Möglichkeit, auch anders zu spielen", meinte Djuricin mit Blick auf ein auf Konter angelegtes Spiel.

Auch Ljubicic bereitet Freude

Auch der zweite Rapid-Torschütze Dejan Ljubicic hatte es Djuricin angetan. "Ich freue mich irrsinnig über seinen Treffer und seine Leistung." Als Lohn dafür muss der 19-Jährige vorerst einmal nicht zu Wiener Neustadt zurück, wo er als Kooperationsspieler einsatzberechtigt ist. "Er wird diese Woche bei uns bleiben, danach schauen wir weiter", kündigte Djuricin an.

Die Entscheidungen, welche Spieler für einen Matchkader nominiert werden, dürften den Coach noch länger auf Trab halten. Aufgrund der Ausländerregelung schaffte es diesmal Steffen Hofmann einen Tag nach seinem 37. Geburtstag nicht ins Aufgebot, auch der einstige Stammspieler Thomas Schrammel wurde nicht berücksichtigt.

Am Samstag in Altach wird zumindest ein Platz frei, weil Mario Pavelic gesperrt ist. Der Rechtsverteidiger ist bereits der vierte Rapidler, der in dieser Saison ausgeschlossen wurde. "Aber ich denke, dass das Zufall ist", sagte Djuricin.

Pavelic wurde von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer nach einem heftigen Zusammenprall mit Patrick Farkas bereits in der 16. Minute vom Platz gestellt. "Die rote Karte kann, muss man aber nicht geben. Von zehn Schiedsrichtern geben sie wahrscheinlich drei oder vier", vermutete Djuricin. (APA, 11.9.2017)