Zum zehnten Geburtstag wird das iPhone von Apple vor allem eins – teurer. Das Jubiläumsmodell, das der US-Technologieriese am Dienstagmorgen (Ortszeit) im Steve-Jobs-Theater in Cupertino vorstellen will, wird nach übereinstimmenden Einschätzungen von Analysten mindestens 1.000 US-Dollar kosten. Die Euro-Preise dürften da noch mal drüber liegen.

Damit stellt sich die Frage, ob die eingeschworene Apple-Gemeinde auch vor vierstelligen Preisschildern nicht zurückschreckt und das iPhone 8 zum Kassenschlager im wichtigen Weihnachtsgeschäft macht. Seit 2007, als Apple mit dem ersten iPhone den Handymarkt revolutionierte, hat der Konzern 1,2 Milliarden Alleskönner-Geräte verkauft. Mittlerweile gilt der Markt allerdings als gesättigt. Zudem tummeln sich in dem Geschäft unzählige Elektronikkonzerne wie Erzrivale Samsung oder die aufstrebenden chinesischen Konkurrenten Huawei, Oppo, Vivi und Xiaomi.

iPad, Apple Watch und Mac-Rechnern

Kritiker weisen immer wieder darauf hin, dass Apple zu stark von seinem Umsatzgaranten abhängig ist. Das iPhone steht für rund zwei Drittel der Konzernerlöse und ist damit mit Abstand das wichtigstes Produkt vor iPad, Apple Watch und Mac-Rechnern. Experten gehen davon aus, dass das Geburtstags-iPhone mit einigen wegweisenden Neuerungen aufwartet, die die Konkurrenz noch nicht im Angebot hat. So soll das Smartphone offenbar über neuartige Sensoren verfügen, die das Gesicht des Nutzers erkennen. Auch soll sich das Gerät ohne Kabel laden lassen und der Bildschirm selbst soll über einen Fingerabdrucksleser verfügen. Zudem soll die Dual-Kamera deutlich verbessert worden sein.

Für den Erfolg des neuen iPhones ist ausschlaggebend, wie die Chinesen das Handy aufnehmen. Die Volksrepublik ist längst zum weltgrößten Smartphone-Markt aufgestiegen. Und nach einer anfänglichen Blitzkarriere kämpft Apple hier nun mit den vielen Mitbewerbern und ist auf Platz fünf zurückgefallen. Im abgelaufenen Quartal waren die Erlöse – im Gegensatz zu einem Plus in allen anderen Regionen – um zehn Prozent eingebrochen. Zuletzt hatten vor allem Chinesen und Hongkonger verstärkt auf den Preis geschaut und bei den günstigeren Modellen der heimischen Anbieter zugegriffen. Beobachter rechnen bereits damit, dass Apples teuerstes Smartphone aller Zeiten für Konjunktur bei den Finanzierungsangeboten sorgt. Viele dürften online kaufen und dann gleich eine Ratenzahlung vereinbaren, sagt der Pekinger Smartphone-Händler Wang Yang. (APA, 11.9. 2017)