Die Transport-Drohne in zusammengeklapptem ...

Foto: EPFL

... und entfaltetem Zustand.

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Lausanne – Schweizer Wissenschafter haben eine Origami-inspirierte Drohne entwickelt, die Päckchen von bis zu einem halben Kilo Gewicht transportieren kann und sie dabei besonders schützt: Das faltbare Design bildet eine Art Käfig um die Fracht.

Drohnen als Postboten der Zukunft – diese Vision wird derzeit von einigen Unternehmen rege verfolgt. Auch Empfindliches ließe sich künftig sicher transportieren dank einer neuen Drohne, die Wissenschafter um Przemyslaw Kornatowski von der Forscher der ETH (Eidgenössische Technische Hochschule, EPFL) Lausanne entwickelt haben: Sie lässt sich zu einem schützenden "Käfig" um die sensible Fracht ausklappen und anschließend wieder platzsparend zusammenlegen.

Video: Das Kohlenstofffaser-Gerüst schützt die Drohne und das Transportgut gleichermaßen.
École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)

Schützendes Gerüst und Notfallschirm

Das Kohlenstofffaser-Gerüst bewahrt sowohl das Päckchen als auch die Drohne vor Schäden, falls es zu einem Absturz oder einer Kollision kommen sollte, wie die Forscher mitteilten. Für den Notfall besitzt sie auch einen Fallschirm.

Dank des Käfigs könne der Empfänger die Drohne zudem einfach aus der Luft greifen, ohne sich an den Propellern zu verletzen, hieß es weiter. Diese sitzen im Inneren des Kohlefaser-Gerüsts und stoppen automatisch, sobald es geöffnet wird.

Nach erfolgter Lieferung findet die Drohne selbstständig den Weg zurück. Die integrierte Software erlaubt der Drohne, ihren Flugplan zu berechnen und sorgt dafür, dass das Fluggerät Bäumen und Gebäuden ausweicht. Der gesamte Weg des Geräts lässt sich dabei am Tablet oder Smartphone verfolgen, schrieb die ETH. Ein Sicherheitssystem verhindere zudem, dass das Gerät gehackt werde.

Bis zu 500 Gramm schwere Pakete

Der Prototyp der Drohne kann bis zu 500 Gramm schwere Päckchen über eine Distanz von zwei Kilometern transportieren. Getestet haben die Forscher ihr Konzept auf dem ETH-Campus bei über 150 Testflügen. Sie arbeiten jedoch weiter an Optimierungen, wie Kornatowski betonte: "Neben einer verbesserten Fähigkeit, Objekte zu erkennen und ihnen auszuweichen, wollen wir auch die Ladekapazität und die Autonomie der Drohne ausbauen." (APA, red, 12.9.2017)