Das iPhone X stellt sich den ersten Testern.

Foto: APA/AFP/JOSH EDELSON

Erste Tests gab es bereits am Dienstag nach der Präsentation von Apple.

Foto: APA

Den zehnten Geburtstag des iPhones wollte Apple standesgemäß feiern, und so nutzte das Unternehmen den Rahmen des neu gebauten Steve-Jobs-Theaters in Cupertino, um erstmals ein drittes Smartphone-Modell zu präsentieren. Das iPhone X soll mit einem radikalen Redesign den Weg in die Zukunft weisen. Und die ersten Hands-On zeigen sich von dieser Richtung im Kern durchaus angetan – auch wenn es bei den Details durchaus die eine oder andere Kritik gibt.

Design

Die größte Neuerung ist fraglos das fast rahmenlose Design, das entsprechend auch eine zentrale Rolle in den Besprechungen einnimmt. So zeigen sich die Tester fast unisono von dem neuen Look angetan, auch wenn etwa Engadget anmerkt, dass der Rahmen rund um das Display – und damit vor allem seitlich – im Vergleich zu aktuellen Geräte von Samsung oder Essential merklich größer ist.

Uneinig sind sich die Besprechung dabei, wie sehr der Ausschnitt an der Oberseite, in dem die Frontkamera und diverse Sensoren angebracht sind, stört. Während dies im normalen Betrieb gut kaschiert wird, wird hier doch bei der Fullscreen-Betrachtung von Videos oder Fotos ein Stück ausgeschnitten. Aus dem Grund nutzt Apple auch diesen Modus nicht von Haus aus, sondern macht etwa die Videodarstellung ein Stück kleiner – womit aber natürlich nicht der gesamte Bildschirm genutzt wird.

Display

Erstmals greift Apple für das iPhone X zu einem OLED-Bildschirm: Das "Super Retina Display" findet denn auch viel Anklang, so streicht beispielsweis The Verge heraus, dass hier die Farben weniger übertrieben sind als bei anderen OLEDs. Natürlich punktet der Screen aber auch mit gewohnten OLED-Stärken wie dem perfekten Schwarzwert.

Wirklich beeindruckt war man bei Arstechnica von dem Display, und lobt hier vor allem den HDR-Support, der die Farben noch mal lebhafter wirken lässt. Die gesteigerte Auflösung von 1.125 x 2.436 Pixel mache sich allerdings kaum bemerkbar. Eine kritische Anmerkung steuert der Youtuber Marques Brownlee bei, der darauf verweist, dass der Bildschirm merklich weniger hell ist als jener des Galaxy Note 8 von Samsung. Dies ist auch deswegen interessant, da Samsung die Displays für das iPhone X liefert.

Bild nicht mehr verfügbar.

Die neuen iPhones.
Foto: Reuters

In Hinblick auf das neue Gestensystem, mit dem der Home-Button ersetzt wird, dominieren in den Besprechungen die Zweifel. Bei The Verge spricht man etwa davon, dass dieses etwas unausgegoren wirke. So sei etwa der Aufruf des App Switchers über eine Swipe- und Halte-Bewegung sehr mühsam. Auch sonst brauche das Ganze einiges an Einlernzeit. Anders sieht man dies bei Engadget, wo man die Gestensteuerung lobt, diese fühle sich schnell natürlich an.

Face ID

Positives Feedback gibt es für die technische Umsetzung der Gesichtserkennung: Face ID habe in den kurzen Tests äußerst zuverlässig und auch flott reagiert, heißt es bei The Verge. Freilich konnte das Ganze derzeit noch nicht mit wirklich schlechten Lichtbedingungen – in der Nacht im Schlafzimmer etwa – getestet werden. Bei Wired betont man zudem, dass für das Auslösen der Gesichtserkennung das Gerät hochgenommen werden muss, was diese Form der Authentifizierung per se langsamer und mühsamer macht. Und bei Arstechnica merkt man ganz grundlegend an, dass es zweifelhaft sei, ob Face ID wirklich ein Fortschritt gegenüber Touch ID sei – oder angesichts der immanent unzuverlässigeren und mühsameren Nutzung eher doch das Gegenteil.

Animojis

Viel Zeit nahm sich Apple in seiner Präsentation, um die Animojis vorzustellen, mit denen die Nutzer ihre Gesichtsausdrücke direkt in Form von animierten Emojis kommunizieren können. Die Tester sehen darin hingegen ein – zwar nettes aber doch – Gimmick. Bei Arstechnica betont man zudem, dass trotz all der Werbung kein wirklicher Unterschied zu ähnlichen Effekten in Spielen, die das Gesicht über eine ganz normale Webcam einfangen, zu bemerken sei.

Angetan sind hingegen viele von der Größe des Geräts. Bei Wired spricht man sogar von der perfekten Größe, da das Gerät zwischen iPhone 7 und iPhone 7 Plus angesiedelt ist – und doch einen größeren Bildschirm als beide bietet. Dies führe auch dazu, dass sich das iPhone X hervorragend in der Hand halte.

Das iPhone X soll ab November für einen Preis ab 1.149 Euro erhältlich sein. (red, 13.9.2017)