Der FPÖ ist am Wahlplakat Fairness wichtig.

Foto: Matthias Cremer

Ich persönlich schaue mir gern Wahlwerbung, aber auch Politikerauftritte auf allen Sendern an, die es gerade noch derblasen, Livesendungen zu stemmen, in denen nicht immer nur Politberater Thomas Hofer oder Meinungsexperte Peter Filzmaier mit Spieleranalysen vorkommen müssen.

Ich mag große, klare Worte, die nicht von Selbstzweifel angekränkelt sind. Sicherheit. Gerechtigkeit. Sozialer Friede. Solidarität. Weltfriede. Wir. Du. Ich. Er. Sie. Es. Heimat. Schöne Heimat. Unser Land. Unsere Berge. Unser Wasser. Bio. Bioprodukt. Reinheit. Ehrlichkeit. Europa. Poller. Sperrpfosten. Arbeitsplatzsicherung. Mindestlohn. Lohnsteuersenkung. Durchschnittseinkommen. Wirtschaft. Konjunktur. Steuersenkung. Bewegung. Bund. Brüssel. Butter. Sei ein Mann. Bei meiner Ehr'. Ja, natürlich. Frisch, saftig, steirisch. Das Brot ist voll. Der liebe Herr Jesus. Glaube kann Berge versetzen, aber sie bleiben in Tirol. Die schönen Berge Tirols! Kurz, Kern, Bumsti. So halt. Ich. Ich. Und: Ich.

Denke an unser schönes Land

Selbst wenn ich im deutschen Fernsehen Wahlsendungen schaue, denke ich an unser schönes Land. Ich bilde mir auch dort eine politische Meinung. Es ist eine klare, schöne politische Meinung. Wenn man weiß, dass die Blauen dort AfD heißen, die Linken großteils Altlasten der DDR sind und uns nichts angehen und es eigentlich eh nur um Rot und Schwarz geht, erfahre ich auch drüben alles über Sicherheit, Gerechtigkeit, den Frieden, die Grenzen, Europa und die Ichs. Allerdings ist das Deutsch besser. Es macht, dass die großen, klaren Worte heller strahlen als bei uns in Österreich. Nur mit den Argumenten machen die Deutschen dann alles wieder kaputt. Das ist bei uns besser. (Christian Schachinger, 14.9.2017)