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AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel soll eine syrische Asylwerberin schwarz als Haushaltshilfe beschäftigt haben.

Foto: AP Photo/Michael Sohn

Berlin – Mit harter Rhetorik gegen Flüchtlinge und Muslime macht die AfD (Alternative für Deutschland) im deutschen Wahlkampf Schlagzeilen. Nun steht deren Spitzenkandidatin Alice Weidel im Verdacht, an ihrem Schweizer Wohnsitz in Biel eine Asylwerberin aus Syrien schwarz für sich arbeiten gelassen zu haben. Das berichtete die "Zeit" am Mittwoch. Im Jahr 2015 soll eine Studentin der Islamwissenschaften als Haushaltshilfe für Weidel gearbeitet haben, danach eine Asylwerberin aus Syrien. Beide sollen schwarz beschäftigt gewesen sein.

Weidel soll die Frauen mit 25 Franken (21,85 Euro) pro Stunde bar bezahlt haben. Es gab "weder einen schriftlichen Anstellungsvertrag, noch wurden die Frauen um Rechnungsstellung gebeten", berichtet die "Zeit".

Die AfD erklärte: "Die Verdachtsäußerung, Alice Weidel habe eine Asylbewerberin schwarz für sich arbeiten lassen ist falsch." Weidel habe zu keinem Zeitpunkt eine Asylwerberin angestellt, für sich arbeiten lassen oder an diese eine Vergütung bezahlt. Eine Barzahlung an Haushaltshilfen sei zudem nach Schweizer Recht völlig legal.

Rassismusvorwürfe gegen Weidel

Erst am Wochenende war die AfD-Politikerin wegen einer rassistischen E-Mail in die Kritik geraten: "Der Grund, warum wir von kulturfremden Voelkern wie Arabern, Sinti und Roma etc ueberschwemmt werden, ist die systematische Zerstoerung der buergerlichen Gesellschaft als moegliches Gegengewicht von Verfassungsfeinden, von denen wir regiert werden", zitierte die "Welt am Sonntag" aus einer E-Mail, die Weidel im Jahr 2013 verfasst haben soll. Darin werde auch die deutsche Regierung beschimpft: "Diese Schweine sind nichts anderes als Marionetten der Siegermaechte des 2. WK und haben die Aufgabe, das dt Volk klein zu halten indem molekulare Buergerkriege in den Ballungszentren durch Ueberfremdung induziert werden sollen."

Die AfD bezeichnete die E-Mail als Falschmeldung, Weidel selbst sprach von einer "Kampagne". Die "Zeit" beruft sich jedoch unter anderem auf eine eidesstattliche Erklärung, in der die Urheberschaft Weidels bezeugt werde. (red, 13.9.2017)