Foto: Firewatch

Unterstützer des populären Youtubers Felix "PewDiePie" Kjellberg haben damit begonnen, auf der PC-Spieleplattform Steam massenhaft negative Rezensionen zu dem Adventure "Firewatch" zu verfassen. Als Grund dafür nennen viele User die Empörung des Entwicklers Sean Vanaman darüber, dass Kjellberg in einem Livestream einen Gegenspieler auf rassistische Weise beschimpft hatte. Vanaman kündigte daraufhin an, keine Videos zu seinen Spielen mehr auf PewDiePies Youtube-Kanal zuzulassen.

Shitstorm

Kjellberg selbst hat sich bereits für sein Verhalten entschuldigt und ohne Umschweife Kritik an sich selbst geübt. Einige seiner Fans und auch manche Außenstehende sehen das aber offenbar anders. "Ein Indie-Entwickler lässt sich einen Monat des Indie-Ruhms zu Kopf steigen und benimmt sich nun so, als wäre er verantwortlich für PewDiePies' Einnahmen und das einzige, was er zu zeigen hat, ist ein drei Stunden langer Walking-Simulator mit gerade einmal passabler Erzählung", schreibt einer der neuen Rezensenten, die die aktuelle Durchschnittsbewertung von "Firewatch" von "überwiegend positiv" auf "ausgeglichen" senken. "Ich mag PewDiePie nicht einmal, aber du kannst nicht sein Video herunternehmen lassen, nur wegen dem, was er im Stream zu einem anderen Stream gesagt hat. DAS IST AMERIKA, VERDAMMT", schreibt ein anderer User.

Legales Vorgehen

Unterdessen bestätigte ein Medienanwalt gegenüber der Seite PC Gamer, dass Vanamans Vorgehen legal war. Hersteller haben in den USA dem Digital Millennium Copyright Act zufolge das Recht, jederzeit die Entfernung eines Videos zu beantragen, das Inhalte umfasst, auf die sie das Urheberrecht haben. Youtube muss als Betreiber diesem Antrag wiederum unverzüglich nachkommen und den Zugang zum entsprechenden Video sperren, erklärt Ryan Morrison, Partner der Kanzlei Morrison & Lee LLP.

"Ich bereue es, aber"

Vanaman wiederum sieht in dem sogenannten DMCA-Takedown zwar auch nicht den idealen Weg, mit der Problematik umzugehen, empfindet es aber für wichtig, klar Stellung zu beziehen. "Ich wünschte, es gäbe einen besseren Weg zu sagen, dass wir unsere Arbeit nicht mit Hassreden in Verbindung gebracht haben wollen, selbst versehentlicher Hassrede", heißt es in einer Stellungnahme des Entwicklers gegenüber der Seite Buzzfeed. "Ich bereue es, einen DMCA-Takedown benutzt zu haben. Zensur ist nicht das Beste für freie Meinungsäußerung, und wenn ich einen Weg hätte, PewDiePie direkt zu kontaktieren und das Video zu entfernen, hätte ich das wohl getan. Er passt nicht zu uns, und wir passen nicht zu ihm." (zw, 14.9.2017)

So spielt sich "Firewatch".
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