Das Goophone X bietet veraltete Hardware im Look des iPhone X.

Foto: Screenshot

Mit dem iPhone X schlägt Apple in puncto Design eine neue Richtung ein und war die wohl am meisten beachtete Produktvorstellung des Events am vergangenen Dienstag. Wer das mit 1.150 Euro nicht gerade günstig bepreiste Gerät haben möchte, muss sich allerdings bis November gedulden.

Wer sich aber auch mit einem Handy zufrieden gibt, das nur äußerlich den Anschein erweckt, ein iPhone X zu sein, kann nun aber auch zum Goophone X greifen. Die berüchtigte Nachbau-Firma hat erneut zugeschlagen und bietet ihren Klon bereits zur Bestellung an.

Veraltete Hardware

Mit dem Original hat dieser abseits der Äußerlichkeit allerdings nichts zu tun. Das 5,5-Zoll-Display soll zwar randlos sein, löst aber nur mit 1.280 x 720 Pixel auf. Die Angabe des Seitenverhältnisses von 18:9 ist merkwürdig, denn eigentlich liegt sie bei 16:9.

Unter der Haube werkt ein MTK6580 von Mediatek, eine schon etwas ältere Quadcore-CPU aus dem Einstiegssegment, die leistungsmäßig Welten von Apples A11-Chip entfernt sein dürfte und freilich auch keinerlei Maschinenlern-Kapazitäten bietet.

Fake-Angaben

Unterlegen ist auch die Speicherausstattung. Lediglich einen GB RAM bringt das Goophone X mit. Inhalte werden auf acht oder 16 GB Onboardspeicher hinterlegt, wobei bereits die Angebotsseite darauf hinweist, dass vom System dennoch 64 GB ausgewiesen werden. Immerhin, im Gegensatz zum Apple-Handy gibt es hier einen Speicherkartenslot sowie eine 3,5mm-Audiobuchse.

An Bord ist auch ein Dualkamera-Modul mit einem acht und einem zwei Megapixel-Sensor. Auch hier greift man aber deklarierterweise in die Trickkiste und zeigt 13 bzw. fünf Megapixel an. Selbiges gilt für die Software. Das vorinstallierte Android 5.0 "Lollipop" aus 2014 gibt sich als halbwegs aktuelle Android 7.0 "Nougat" aus.

Foto: Screenshot

Pseudo-4G

Das System ist auch in der Lage, das Verbindungsicon in der Benachrichtigungsleiste zu fälschen, um so zu tun, als würde es über LTE-Konnektivität verfügen. Tatsächlich ist das am Chip integrierte Modem aber nur 3G-fähig. Laut Händlerangabe wird auch nur 802.11b/g-WLAN unterstützt, was allerdings nicht stimmt. Der MTK6580 beherrscht auch 802.11n, nicht jedoch den immer stärker verbreiteten 802.11ac-Standard. Bluetooth wird in Version 3.0 aufgeboten.

Die Kapazität des Akkus wird mit eher mageren 2.100 mAh ausgewiesen. Aufgeladen – freilich ohne Quickcharge oder drahtloser Energieübertragung – wird er nicht über einen Lightning-Port, sondern laut Ausschilderung über einen Mini-USB-Port (gemeint dürfte ein Micro-USB-Anschluss sein).

92 Euro

Als positivster Aspekt des Gerätes dürfte wohl der Preis hängen bleiben. Denn dieser liegt nicht einmal bei einem Zehntel des Originals. Auf der Handelsplattform DHGate wechselt die 16-GB-Variante für rund 105 bis 110 US-Dollar (etwa 92 Euro) den Besitzer. (gpi, 18.9.2017)