Foto: newald

Wien – Die Diakonie hat bei den wahlkämpfenden Parteien ihre Forderungen zur Pflege deponiert. Den Pflegeregress abzuschaffen sei zu wenig, sagte Direktor Michael Chalupka am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Er wünscht sich generell einen Umbau des Pflegesystems.

Chalupka schwebt eine Versorgung vor, bei der sich alle Menschen jeglichen Alters versorgt und integriert vorkommen.

Dabei spiele das Thema Wohnen eine wichtige Rolle, sagte Daniela Palk, Expertin für Seniorenarbeit des Diakoniewerks. Betreuung in kleinen Verbänden wie Grätzeln und Nachbarschaften zu organisieren sei wichtig. Vor allem für Menschen mit Demenz müssten die Rahmenbedingungen so gestaltet sein, dass diese ihre Freiheit leben können.

Große Unterschiede

Ein Recht auf Hospiz- und Palliativbetreuung forderte Daniela Richter von der Hospizbewegung Kärnten ein. Die von der Parlamentarischen Enquetekommission beschlossene Finanzierung sei dabei nur ein Anfang. Nach wie vor gebe es – wie bei der Pflege – eine "massive Differenz" zwischen den Bundesländern. Auch eine langfristige Finanzierung müsse außerdem zugesichert werden.

Die Diakonie sieht nicht nur einen erhöhten Finanzierungsbedarf, auch für wesentlich mehr Pflegekräfte müsste gesorgt werden. Auch das Pflegegeld gehöre grundsätzlich überdacht, findet die Diakonie. Laut Palk handelt es sich dabei immerhin um ein "Konzept aus dem vorigen Jahrhundert". Diakonie-Direktor Chalupka erwartet sich daher, dass die wahlkämpfenden Parteien neue Ansätze vorstellen. (APA, 14.9.2017)