Dominic Thiem hatte mit Bogdan Borza keine Probleme.

Foto: APA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER

Wels – Österreichs Davis-Cup-Team kann beim Davis Cup gegen Rumänien in Wels schon am Samstag den Klassenerhalt in der Europa-Afrika-Zone I fixieren. Nach Gerald Melzer, der Dragos Dima in vier Sets geschlagen hatte, überzeugte am Freitag vor 3.500 Zuschauern auch Dominic Thiem. Der Weltranglisten-Siebente besiegte im Play-off die ATP-Nummer 707, den 20-jährigen Bogdan Borza, glatt 6:2, 6:2, 6:4.

Erster Matchball am Samstag

Damit führt Österreich nach dem ersten Tag mit 2:0 und hat am Samstag im Doppel (14.00 Uhr/live ORF Sport +) den ersten "Matchball" zum ersten Heim-Sieg im Davis Cup seit 2012. "Es war interessant, weil es doch ein Zeiterl her ist, dass ich gegen jemanden gespielt habe, den ich auch davor noch nie gesehen habe", konstatiert Thiem und lobte den 700 Plätze hinter ihm liegenden Gegner. "Er hat echt brav gespielt. Es war sicher nötig, eine solide Leistung zu bringen, dass es relativ glatt in drei Sätzen ausgeht."

Lediglich im dritten Satz, als Dima von 2:5 auf 4:5 herankam, gab es doch Widerstand. "Da hat er das Game echt gut gespielt. Und ich habe in letzter Zeit nicht viele Matches ausserviert, und auch heute wieder ein bisserl Probleme gehabt. Aber ich bin froh, dass es nicht mehr 5:5 geworden ist."

Voller Center Court

Für Thiem war es sein erster Auftritt in diesem Jahr vor heimischem Publikum, da er Kitzbühel ja diesmal ausgelassen hat. "Es war das beste Tenniswetter und ein voller Center Court, was Riesenspaß macht, vor allem in der Heimat. Ich habe jede Sekunde da draußen genossen." Nervös sei er deshalb gar nicht gewesen. "Ich war viel entspannter als bei den meisten anderen Partien. Weil ich gewusst habe, dass da normal nichts anbrennen sollte." Man werde versuchen, den Sack am Samstag im Doppel zuzumachen.

Thiem spielt an der Seite des Doppelspezialisten Philipp Oswald gegen US-Open-Doppel-Champion Horia Tecau und Nicolae Frunza um den nötigen dritten Punkt zum Klassenerhalt. Das Doppel der Gäste galt aber schon vor Beginn des Länderkampfs als die größte Hürde für Thiem und Co.

Ferrari und Golf

"Ich habe einen Ferrari neben mir. Da muss ich schauen, dass ich die richtigen Gänge erwische", sagte Oswald und Thiem griff diese Aussage amüsiert auf. "Im Einzel bin ich vielleicht ein Ferrari, im Doppel muss er mich erst zu einem machen, da bin ich eher ein Golf", sagte Thiem lachend. Im Doppel will er sich gerne führen lassen. "Ich brauche einen, der aufgezogen ist, weil ich nicht von selbst der aufgezogenste Typ bin. Das macht der Ossi (Oswald, Anm.) gut, glaub ich."

Allerdings, so warnte Thiem, werde das Doppel vom Papier her die schwierigste Partie. "Aber ich hoffe, dass wir morgen Abend gewonnen haben."

Erleichtert war auch Kapitän Stefan Koubek nach einem sorgenfreien Auftakt-Tag in Wels. "Es waren zwei entspannte Matches, ich habe wenig Nerven verbraucht, es hat echt Spaß gemacht. 2:0 ist ideal. Jetzt hoffen wir, dass Ossi morgen aus dem Golf einen Ferrari macht", scherzte der Kärntner.

Kein Vergleich mit 2002

Die Chancen für die rot-weiß-rote Equipe im insgesamt sechsten Duell mit Rumänien auf 3:3 zu stellen, sind jedenfalls sehr hoch. Zuletzt hatte die ÖTV-Mannschaft ja 2002 in Constanta eine 0:5-Schlappe erlitten. "Da war ich leider auch dabei", erinnerte sich Kapitän Stefan Koubek. Im damals siegreichen Team stand übrigens sein Pendant bei den Rumänen, non playing captain Andrej Pavel. (APA, 15.9.2017)

DAVIS CUP – Europa-Afrika-Zone I/1. Play-off-Runde in Wels (Sand):

Österreich – Rumänien Zwischenstand: 2:0

Gerald Melzer – Dragos Dima 6:1, 6:1, 3:6, 6:1
Dominic Thiem – Bogdan Borza 6:2, 6:2, 6:4

Samstag (14.00 Uhr/live ORF Sport +):
Thiem/Philipp Oswald – Horia Tecau/Nicolae Frunza

Der Sieger spielt auch 2018 in der zweithöchsten Liga, der Verlierer muss vom 20. bis 22. Oktober in der 2. Play-off-Runde gegen den Verlierer aus Israel – Ukraine gegen den Abstieg antreten.