Baie-Mahault – Nicht einmal zwei Wochen nach dem Durchzug des verheerenden Wirbelsturms "Irma" bedroht erneut ein starker Hurrikan die Karibikinseln. Diesmal dürfte vor allem die die zu Frankreich gehörende Insel Guadeloupe betroffen sein: Der Wetterdienst erhöhte am Sonntag die Unwetterwarnstufe für die Insel auf die zweithöchste Stufe Orange.

Am Montag müsse mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern gerechnet werden, teilten die örtlichen Behörden mit. Außerdem würden Regenmengen von stellenweise 400 Millimetern erwartet.

Der prognostizierte Kurs

Für die französisch-niederländische Insel Saint-Martin und das französische Saint-Barthelemy galt die niedrigere Unwetterwarnstufe Gelb. Beide Inseln waren durch Hurrikan "Irma" schwer verwüstet worden. Elf Menschen kamen im französischen Teil von Saint-Martin ums Leben, vier weitere im niederländischen Sint Maarten. Die Inseln haben sich noch nicht von den Sturmschäden erholt. "Maria" wird derzeit als Hurrikan der Kategorie 2 auf der fünfstufigen Skala eingestuft, könnte sich aber auf Stufe 3 verstärken.

Der französische Innenminister Gérard Collomb wertete dies als Zeichen, dass die Inseln vor "großen Schwierigkeiten" stünden. Er kündigte in Paris die sofortige Entsendung von 110 zusätzlichen Soldaten des Zivilschutzes und hunderter weiterer Einsatzkräfte an, um für Sicherheit zu sorgen und bei der Versorgung der Menschen zu helfen. Guadeloupe sei bisher die Logistikzentrale für die Hilfslieferungen zu den von Hurrikan "Irma" betroffenen Inseln gewesen, sagte Collomb.

Die Schulen auf Guadeloupe sollen am Montag und "bis auf weiteres" geschlossen bleiben, wie die zuständige Behörde mitteilte. Der französische Wetterdienst rechnete damit, dass sich das Auge des Sturms "in der zweiten Hälfte der Nacht von Montag auf Dienstag" in unmittelbarer Nähe von Guadeloupe befinden werde. (APA, AFP, 17.9.2017)